Donnerstag, 31. Oktober 2013

Leffe Vieille Cuvée / Belgien

Heute war es zum ersten Mal in diesem Jahr abends etwas kühler und ich hatte große Lust auf ein belgisches Bier.

Ein Leffe Vieille Cuvée hatte ich auf Kühlung. In ein Glas geschüttet fällt die edle rot-braune Farbe des Bieres auf. Der Schaum ist sehr fein, aber verschwindet schnell. Der Geruch erinnert mich an den Pflaumenmus von Zentis. Recht intensiv, aber nicht zu aufdringlich.

Der Antrunk ist sehr malzig, recht intensiv, aber nicht zu lang. In der Mitte kommt die Frucht durch, die ich schon im Geruch festgestellt habe. Aber es ist nicht nur Pflaume, etwas Würze kommt mit. Genial finde ich, dass der Abgang hopfenbetont ist und es zum Schluss angenehm bitter wird.

Eine wunderbare Geschmacksmischung. Dieses Leffe hat mir den schönen und kühlen Herbsttag ein gutes Ende bereitet.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Eifeler Landbier

Uwe hat mir die Flasche Eifeler Landbier der Gemünder Brauerei geschenkt und ich bin skeptisch. Es ist ein Zwickel und Zwickelbiere gehen mir häufig auf den Sender. Meine Zunge kommt mir häufig belegt vor und trübt im wahrsten Sinne des Wortes den Geschmack.

Auffallend ist, dass das Bier für ein unfiltriertes nicht so trüb ist. Der Schaum ist grobporig und von einer durchschnittlichen Lebensdauer. Der Geruch ist voller Hefe.

Die feineperlige Kohlensäure überzeugt sehr schnell. eine schöne Mischung aus Hopfen und Würze begrüßt mich. Die Hefe vom Geruch kann ich nicht im Geschmack erkennen. In der Mitte wirkt die Würze recht intensiv, leider ist der Abgang recht schwach auf der Brust und verfliegt schnell.

Unterm Strich muss ich aber zugeben, dass das Eifeler Landbier sehr lecker ist. Danke Uwe!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Moritz Fiege Pils

Aus Bochum komme ich zwar nicht, aber Gelsenkirchen ist nebenan und Bochum ist mir durch nette Menschen sehr vertraut. So hatte ich schon Heimatgefühle, wo ich die Flasche gesehen habe.

Wenn ein Pils so aussieht, dann fotografiere ich es gerne, denn es schaut perfekt aus. Wie ein Pils aus der Werbung. Jedoch ist beim Bier aus der Werbung nachgeholfen, dass es aussieht, wie es aussehen soll. Der Geruch ist hopfenintensiv. Der Geruch macht Appetit auf das Bier.

Was sagt Dittsche, wenn er bei Ingo sein erstes Bier trinkt? "Das perlt!" Und das ist hier auch der Fall. Die Kohlensäure ist schön dosiert und der Hopfen kommt intensiv um die Ecke. So hat ein Pils zu schmecken. Recht herb ist der Herr Fiege, aber nicht kantig, sehr ausgewogen und der Abgang ist intensiv.

Es ist schon sehr lange her, dass ich das Pils von Moritz Fiege getrunken habe, aber so intensiv hatte ich es nicht in Erinnerung. Mir schmeckt es.

Montag, 21. Oktober 2013

Tui East India Pale Ale / Neuseeland

Da wanderte ich heute durch meine Bierkammer und konnte mich nicht entscheiden, was ich trinken wollte. So habe ich mir einfach das Bier ausgesucht, dass den weitesten Weg hatte: das Tui East India Pale Ale aus Neuseeland.

Wie ein Altbier sieht das Tui aus. Der Schaum ist jedoch unterdurchschnittlich. Der Geruch erinnert aber an einen fruchtigen Eistee.

Was tue ich mir heute an? Das Bier riecht nicht nur wie ein Eistee, das schmeckt auch so. Sehr süß, ich schmecke auch etwas Birne. Es ist aber kein Biermischgetränk. Wo ist nur der Hopfen?

Es ist ein Erfrischungsgetränk, wie man es sich nach einem anstrengenden Tag im Pauschalurlaub vorstellt. Sorry, aber der Witz musste nun sein.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Dithmarscher Urtyp

Letzte Woche habe ich noch mit Eva das Dithmarscher Dunkel im Café Zweistein in Wuppertal getrunken und heute gibt es das Urtyp bei mir. Das Dunkel fand ich schon toll.

Schön steht es im Glas. Eine Brauerei bezeichnet sein Bier als die Königin, aber hier stimmt es optisch. Das Urtyp sieht majestätisch aus: goldgelb und ein feinporiger Schaum. Der Hopfen kitzelt in der Nase.

Obwohl es aus der Flasche kommt, denkt man, das Bier wäre frischgezapft. Es perlt und erfrischt. Der Hopfen sorgt für eine feine Herbe und kann damit überzeugen. Der Abgang ist fein und mild. Es ist ein weiches Pils. Es ist rund, es hat keine Ecken und Kanten. Ein Bier das süffig ist und Spaß macht.

Immer wieder gerne!

Bergisches Landbier

Das Bergische Landbier habe ich schon öfter in Restaurants getrunken, wo ich es als mildes Landbier in Erinnerung habe. Nun gibt es das Bier auch aus der Flasche und ich bin gespannt, ob es mir immer noch schmecken wird.

Gebraut wird es von der Erzquell Brauerei Bielstein in Wiehl. Irritiert bin ich nur, dass ich auf deren Internetseite www.erzquell.de keine Infos zu diesem Bier bekomme.

Recht dunkel ist das Bier, wie ein Landbier halt. Optisch erinnert es mich an ein Malzbier. Na gut, auf dem Rückenetikett steht ja auch, dass es mit dunklen Spezialmalzen nach einem alten bergischen Rezept gebraut worden ist. Der Schaum ist grobporig, aber dafür recht fest. Der Geruch ist schwach. Zu schwach, dass ich etwas dazu sagen kann.

Ich schmecke etwas Malz, leichten Hopfen und wenig Würze. Leider von allem nur etwas, leicht und wenig. Der Abgang ist herb. Das größte Manko ist aber, dass der Nachgeschmack etwas erdig ist und mir sehr schnell auf den Zwirn geht.

Montag, 14. Oktober 2013

Wäissen Ourdaller / Luxemburg


Und wieder ein Bier aus Luxemburg. Uwe hat mir ein Weißbier mitgebracht und ich bin gespannt. Luxemburg hat bei mir einen guten Ruf, so ist die Latte recht hoch.

Naturtrüb ist das Bier und der Schaum erinnert mich an eine Fontäne. Es sprudelt in einer Tour nach und ich habe den Tisch versaut. Der Geruch ist nicht ansprechend, es riecht muffig.

Der Einstieg war nicht gut, aber der Geschmack überzeugt mich sehr. Sehr würzig, für ein Weißbier recht malzlastig. Danach schmecke ich Banane und leicht Zitrone. Ein sehr aromatisches Weißbier, die Kohlensäure ist sehr dezent. Es ist wirklich gut zu trinken.

Sollte mein Arbeitgeber eine Außenstelle in Luxemburg aufmachen, würde ich über eine Bewerbung nachdenken.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Alpirsbacher Klosterbräu Spezial

Heute Abend kommt im Fernsehen der wunderbare Film "Die Ritter der Kokosnuss" und dabei möchte ich gerne ein leichtes Bier trinken. Also kein alkoholreduziertes, aber eins, was leicht zu trinken ist. In meiner Kammer fand ich von meiner letzten ProBier-Lieferung das Alpirsbacher Klosterbräu Spezial und ich habe es noch auf Kühlung gelegt.

Das Bier habe ich nun goldgelb vor mir stehen, der Schaum ist fest und feinporig. Der Geruch ist minimal, etwas Gras rieche ich. Mehr aber nicht.

Das Spezial ist erfrischend spritzig, die Kohlensäure ist nicht zu aufdringlich. Hopfen und Malz sind perfekt aufeinander abgestimmt. Eine minimale Würze kommt durch, das Bier ist leicht zu trinken. Es läuft quasi.

Es ist ein angenehmes Fernsehbier, jedoch fehlt mir etwas. Das Bier ist zu rund, es hat keine Ecken und Kanten. Aber lecker ist es.

Södra Pale Ale 3,5 % / Schweden

Wie schon längst geschrieben, habe ich mir aus Schweden diverse Biere mitgebracht. Manche aus Supermärkten, andere aus den Alkoholläden. Der Unterschied hier ist, dass die Biere aus den Supermärkten alkoholreduziert sind. Da habe ich mir aber nun einen Namen für ausgedacht: Das sind für mich Dessertbiere, die man gut an einem Sonntagnachmittag trinken kann.

Im Hemköp in Stockholms Mitte kaufte ich das Södra Pale Ale mit 3,5 % Alkohol. Bronzefarbend mit einer schwachen Schaumkrone steht es in meinem Glas. Der Geruch erinnert mich etwas an eine geöffnete Tüte Tropifrutti von Haribo. Es riecht fruchtig, kann es nicht genauer definieren, aber auch recht künstlich.

Der erste Schluck ist sehr hopfig, zitronig und auch leicht nach Aprikose. Aber Tropifrutti von Haribo bekomme ich nicht aus meinem Kopf. Aber nicht lange, da der Geschmack sehr verwässert und auch nicht lange anhält.

Ich denke, wenn ich das Bier mit 5,2 % Alkohol bekommen hätte, dann wäre der Geschmack deutlich besser, nicht so plastiklastig. So ist es nun ein Bier, dass man gut an einem Sonntagnachmittag trinken kann, wenn man den Kaffee auf hat.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Nils Oscar Hop Yard / Schweden

Letzte Woche in Stockholm habe ich ein Systembolaget aufgesucht, einen der Alkoholgeschäfte in Schweden, und stöberte dort gründlich. Die Auswahl war groß und ich war überrascht, was ich dort hätte kaufen können. Sogar Bier aus einer Düsseldorfer Altbierbrauerei. Ich habe mich aber auf die schwedischen Biere konzentriert und fand das alles spannend. Da ich mich im Vorfeld gar nicht über schwedisches Bier informiert habe, ich kannte halt nur von meinen vorherigen Aufenthalten die Supermarktbiere, habe ich blind eingekauft.

Das Nils Oscar Hop Yard IPA fand ich schon vom Etikett her interessant. Sehr nostalgisch gehalten. Das Bier ist bernsteinfarbend mit einem groben Schaum. Der Geruch ist sehr hopfenbetont.

Der Antrunk macht deutlich, dass es ein IPA ist. Sehr hopfig schmeckt es und auch stark nach Grapefruit. Der Geschmack flacht dann aber sehr schnell ab, verwässert etwas und einen Abgang kann ich nicht feststellen. Schade.

Ich möchte nicht zu streng sein. Das Highlight ist das Bier nun nicht, aber wenn ich daran denke, was für dünne Biere ich in Schweden bisher getrunken habe, freue ich mich dennoch dieses Hop Yard zu testen.

Montag, 7. Oktober 2013

Holsten Stark

Wer kennt nicht den schönen Spruch "Holsten knallt am dollsten". Daran musste ich denken, wo ich diese Flasche beim Getränkehändler gesehen habe. Mein erster Gedanke war, dass das Bier schon gut sein muss, denn sonnst wäre es ein Marketingflop bei dem Namen und dem Spruch im Hinterkopf. Auf der Homepage von Holsten wird das Bier mit einem sympathischen Video vorgestellt.

Holsten Stark! Groß auf dem Etikett steht auch, warum das Bier so heißt. Ein Alkoholgehalt von 7,0 % verfolgt hier einen und da habe ich glatt die Vermutung, hier möchte eine Brauerei einen neuen Markt ausprobieren. Ich wünsche viel Erfolg und bin gespannt.

Rotbraun ist das Bier, ein fester Schaum. Es könnte der Cousin eines Stouts sein. Nicht so dunkel, aber dafür etwas pummelig. Beim Schaum findet man die Ähnlichkeit. Ich rieche am Holsten und weiß nun, dass ich es hier mit viel Malz zu tun habe. Eine leichte Karamellnote beeindruckt.

Schon beim Antrunk merke ich, dass das Bier gefährlich ist: vom Alkohol merkt man nichts. Dafür schmeckt man Röstmalz und die leichte Süße vom Karamellmalz. Ich bin echt beeindruckt. Die Süße rundet den Geschmack ab und unterbindet so einen langen Abgang. Das ist hier aber nicht schlimm.

Von vorne bis hinten ein leckeres Bier und ganz sicher kein Marketingflop.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Brugse Zot / Belgien

Im Januar war ich mit meinen Eisenbahnjungs im belgischen Brügge. Eine sehr schöne Stadt mit interessanten Kneipen. Dort haben wir aber nur Leffe getrunken. Im Juni besuchte ich den Bierzwerg in Greven und kaufte dort die 0,75 l-Flasche Brugse Zot mit einem Naturkorken. Dieses Bier kommt aus Brügge aus der Brauerei "De Halve Maan".

Naturtrüb mit einem unterdurchschnittlichen Schaum habe ich das Brugse Zot in einen Kelch eingeschüttet. Der Geruch ist malzbetont, aber auch Aprikose ist dabei.

Der Geschmack vom Brugse Zot ist sehr würzig, eine leichte Frucht schmecke ich auch. Jedoch bleibe ich bei der Aprikose vom Geruch. Später bittert das Bier aber und der Abgang ist umspektakulär.

Die Stadt Brügge gefällt mir mit Leffe dann doch besser.

Sierre Nevada Bigfoot / USA

Auf der Flasche steht, dass es ein Ale ist. So freute ich mich, war aber irritiert, dass das Bigfoot 9,6 % Alkohol hat. Bin so mit etwas Vorsicht an die Sache heran gegangen.

Das Bier steht schön im Glas. Es gibt ein schönes Ale her. Die rötliche Farbe und der grobporige Schaum geben eine gute Figur ab. Das Bier riecht fruchtig, fast schon blumig, aber Hopfen ist auch dabei. Viel Hopfen. Und das soll ein Ale sein?

Der erste Schluck und ich schüttelte mich. Das ist kein Ale. Super herb, eine Hopfengranate. Der Hopfen tanzt auf meiner Zunge. An den Geschmack muss ich mich erst gewöhnen. Ich gewöhnte mich mit der Zeit daran und es hat sich gelohnt.

Ein dominanter Hopfen begrüßt mich und erst schmecke ich nur Hopfen. Später kommt Karamellmalz und viel Würze hinzu. Mit etwas Geduld schmecke ich etwas fruchtiges, es geht in Richtung Himbeere. Exakter kann ich es aber nicht bestimmen.Der Mundraum wird aber sofort trocken und der Abgang ist sehr herb. Süffig ist es definitiv nicht, man sollte es nicht als Durstlöscher trinken. Und Vorsicht: den Alkohol schmeckt man nicht.

Wie schon gesagt, für mich ist es kein Ale, eher ein Double-IPA. Fast schon ein Etikettenschwindet. Apropos Etikett, da waren ganz humorige Menschen am Werk. In dem aufgemalten Wald sieht man schemenhaft den sagenumwobenen Bigfoot.

Dieses Bier kann ich nicht immer trinken, aber wenn, dann mit sehr viel Genuss.

Freitag, 4. Oktober 2013

Sitting Bulldog IPA / Schweden


Meine Cousine Anne und ihr Mann Peter gaben mir vor meiner Fahrt nach Stockholm den Tipp in der Altstadt das S:ta Clara Bierhaus aufzusuchen. Am Tag unserer Abreise haben wir es getan. 

Ein uriges Lokal mit viel Live-Musik. Irre finde ich, dass der Chef zurecht stolz drauf ist, dass er 16 (!!) verschiedene Biere aus dem Fass anbietet. Dazu noch unzählige Flaschenbiere. Ich fragte ihn nach einem IPA und er empfahl mir ein schwedisches IPA: Siiting Bulldog aus Gotland. 

Dunkel ist es mit einem bescheidenen Schaum. Es riecht nach Maracuja, aber der Hopfen sticht hervor. 

Im Antrunk schmecke ich ein IPA. Voller Hopfen, die Note Grapefruit ist dabei und auch recht intensiv. Nebenbei meine ich entweder Himbeere oder Maracuja vernommen zu haben. Aber der intensive Geschmack mit der leichten Frucht sorgte für einen langen Abgang. 

Ich danke Anne und Peter für dem Tipp für das Lokal, aber auch die Möglichkeit ein schwedisches IPA aus dem Fass zu bekommen. 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Åbro Brygg Premium Dark / Schweden

Heute habe ich den Beweis bekommen, dass Alkohol auch ein Geschmacksträger ist. In meinem Hotel in Stockholm gibt es Bier mit einem üblichen Alkoholgehalt und ich habe mich für das Premium Dark von Åbro Brygg entschieden. Also keins von den alkoholreduziertem Bieren, dieses hier so häufig gibt. Mit einem durchschnittlichem Schaum steht das Bier in meinem Pintglas. Sehr schwarz mit einer rötlichen Note. Der Duft ist voller Röstmalz. Es riecht gut. Der Duft spiegelt sich im Geschmack wieder. Sehr würzig ist das Bier. Man kann den Eindruck gewinnen, dass das Malz besonders lange geröstet worden ist. Unter dem Röstaroma findet man eine sehr leichte Süße. Das Bier ist ein intensives Bier, dieser intensive Geschmack macht sich im Abgang bemerkbar. Ich habe schon viele schwedische Biere getrunken, aber dieses begeistert mich sehr. Ein beeindruckendes Bier!

Sonntag, 29. September 2013

Maisel & Friends Stefan's Indian Ale

Die ersten beiden Biere von Maisel & Friends haben mich begeistert und heute trinke ich das dritte Bier. Jetzt bin ich sehr gespannt, da Stefan's Indian Ale von Stefan Sattran kreiert worden ist. Stefan Sattran ist vom Hause her Weinsommelier und ich frage mich schon, was dort heraus kommt.

Der Schaum ist fest und schneeweiß, das Bier ist rot mit einem großen Schuss Bernstein gefärbt. Der Geruch ist sehr zitrusherb, man hat da schon eine Vorahnung, was gleich im Mund geschieht.

Den Geschmack muss man sich so vorstellen, wie wenn man mit Genuss in das Fruchtfleisch einer Pomelo beißt. Dann entwickelt sich die Pomelo zu einer Grapefruit. Nach und nach kommen Hopfen und Malz durch. Dieser intensiver Geschmack mit einer leichten Süße hält lange an und sorgt für einen schönen herben Abgang.

Nun kenne ich die drei Biere von Maisel & Friends. Alle sind verschieden, aber alle sind lecker. Dennoch habe ich einen Favoriten: das Bavarian Ale.

Freitag, 27. September 2013

Stiegl Hausbier Lungauer Goldrausch / Österreich

Mein zweites Hausbier aus Salzburg, der Lungauer Goldrausch. Ein obergäriges Bier das mit Roggenmalz gebraut wird. Laut dem Internetangebot der Brauerei Stiegl findet man einen leichten Anklang von Pumpernickelbrot.

Das Bier steht recht naturtrüb im Glas, der Schaum steht wie eine 1. Beim Geruchstest rieche etwas fruchtiges, kann es aber nicht genau definieren.

Beim Antrunk schmeckt das Hausbier wie ein Weißbier, aber wie eins mit angezogener Handbremse. Dem Bier kann ich nichts abgewinnen. Ich hatte die Hoffnung, dass ich, auch bei dem Preis, etwas besonderes zu trinken zu bekomme. Es ist recht hefelastig und das überdeckt alles, die Zunge wirkt beschlagen. Wie beim Geruch schmecke ich etwas Frucht, aber ich bekomme nicht ansatzweise heraus, ob es Pfirsich, Banane oder Johannisbeere sein könnte. Und bis zum letzten Schluck habe ich das Pumpernickelbrot gesucht.

Vom Weltenbummler war ich angetan, aber der Lungauer Goldrausch war eine einmalige Erfahrung.

Kronenbourg 1664 / Frankreich

Martin und Jana waren in Frankreich und haben mir etwas Bier mitgebracht. Einmal einen besonderen Tropfen, den wir uns gemeinsam auf den Zahn kippen möchten und dann von Kronenbourg das 1664. Das Getränk, was die beiden während des Urlaubs in den Alltag haben fließen lassen.

Meine Vorurteile, was französisches Bier betrifft, sind groß und ich denke, dass die Franzosen ihre Talente in anderen Dingen gefunden und gefestigt haben. Aber ich lasse mich immer gerne überraschen und vielleicht leide ich mit Martin posthum.

Königlich steht das Bier vor mir. Goldgelb ist die Farbe und der Schaum bildet eine Krone von der so manch eine Monarchie nur träumen kann. Der Geruch ist intensiv, der Hopfen sprengt meine Nasenlöcher. Fast schon zu intensiv, ja, penetrant.

Ich schmecke eine große Menge an Hopfen und Würze und dann wundere ich mich, wo ist plötzlich der Geschmack geblieben? Der ist fast verschwunden, auf einmal, er flacht schnell ab, dafür bleibt dieser Minimalgeschmack umso länger bestehen. Ich weiß noch nicht, ob ich das so toll finden soll.

Wenn ich in Frankreich Urlaub machen würde, würde ich wohl auch das 1664 trinken, hätte aber wohl zum Ausgleich eine Notflasche Jever dabei, um mal einen anderen Geschmack zu bekommen.

Dienstag, 24. September 2013

Blank's Dunkel

Heute habe ich mal auswärtig getrunken und ich habe kein neues Bier getestet, aber eines, was es wert ist zu erwähnen.

In meiner Nachbarschaft gibt es das Restaurant Mathes Nudeltöpfchen und neben der Besonderheit, dass es dort nur Nudeln gibt, es gibt kein Bier von der Stange. Kurt Mathe fährt in die Schwäbische Alb und besorgt das Bier selber: Brauerei Albquell und Blanks Brauerei. Das Bier von Albquell ist nicht mein Geschmack, dafür das Blanks Dunkel um so mehr!

Bevor ich mich zum Bier weiter äußere, möchte ich noch was zum Nudeltöpfchen schreiben. Seit meinem Umzug nach Wuppertal bin ich dort gerne Gast, wie in einer Beziehung habe ich mich über vieles gefreut, aber auch über manches geärgert. Wo letztes Jahr ein Teil des Personals dort wechselte, war ich skeptisch, aber es gibt einen schönen Satz: "Alles hat seine Zeit"und hier passt er sehr treffend. Ich fühle mich weiterhin im Nudeltöpfchen wohl.

Blanks Dunkel. Ein dunkles Bier das einen schönen Schaum hat. Zum Geruch kann ich nichts sagen, es kam kein Geruch an, liegt vielleicht aber auch daran, dass ich einen leichten Schnuppen habe. Das Bier ist voller Malz im Antrunk, dennoch schmecke ich später viel Hopfen und der Abgang ist so, dass man sich lange an das Bier erinnert. Ein richtig leckeres Bier. Und solltet ihr mal im Nudeltöpfchen sein, dann bestellt das Bier im Glas, es wird sonst im Krug ausgeschenkt. Im Glas kommt der Geschmack feiner rüber. Selbst unserem Freund Ruben aus Peru hat es geschmeckt.

Sonntag, 22. September 2013

Ratsherrn Pale Ale

Bundestagswahl, kurz vor 18 Uhr und ich habe eine andere spannende Wahl getroffen: Das Pale Ale von Ratsherrn aus Hamburg.

Es hat lange gedauert, dass das Bier den Weg zu mir gefunden hat und wo es bei mir war, habe ich es schon fast vergessen, dass es in meiner Bierkammer schlummert. Aber nun habe ich es eingeschüttet vor mir. In einer schönen Bernsteinfarbe mit einer minimalem Trübung, der Schaum ist fest und lange andauernd.

Wenn der Geruch ausschlaggebend für den Geschmack ist, dann wäre ich enttäuscht, da das Bier nur sehr schwach riecht, aber dieser Gedanke wird mit dem ersten Schluck getötet. Zitrus pur, denn der Saphir-Hopfen kommt sehr gut durch. Sehr beeindruckend. Der Zitrus-Geschmack ebbt ab und die Mundhöhle wird trocken. So mag ich es. Der Abgang ist lang, intensiv und ich schmecke da noch etwas fruchtiges.

Großartige Braukunst. Für mich der Beweis, dass die jungen, wilden Brauer sich immer mehr behaupten können.

Freitag, 20. September 2013

Schröder Helles

Ein Helles aus dem Pott mit einer spannenden Geschichte zum Namen.

Seit einigen Monaten gibt es das Schröder Helles zu kaufen. Ein Bier, das von Stauder in Essen gebraut wird. Erst war ich skeptisch, da die Leute, die das Schröder aus den Boden gestampft haben, sind auch für die "Kalte Muschi" verantwortlich. Aber ich habe hier den Beweis, dass sie nicht nur Mix-Getränke machen.

Aber warum heißt das Bier "Schröder". Dazu gibt es eine Legende:
Bergmann Schröder soll in den 50ern bei einem schlagenden Wetter drei Kumpel und sich gerade noch aus der Grube gerettet haben. Knapp dem Tod entronnen trank er auf sein Glück einen zu viel über den Durst. Auf dem Nachhauseweg stürzte er über einen Kaninchenstall und brach sich das Genick. So rettete Schröder an jenem Tag zum zweiten Mal Leben - diesmal die Kaninchen vor dem Kochtopf.

Das Schröder habe ich nun in einen Bierseidel geschüttet. Goldig steht es im Glas, der Schaum ist annehmbar. Das Bier selbst riecht grasig und ist im Antrunk hopfig, ein leichte herbe Note. Der weitere Geschmack verflacht und der Abgang ist nicht lange anhaltend.

Mein Fazit ist aber positiv: Ein guter Start eines neuen Bieres aus dem Ruhrgebiet. Es ist geschmacklich kein besonderes Bier, aber in Verbindung mit der Herkunft und dem in Retro-Look gehaltenen Etikett kann es in Essen und hoffentlich auch in der Umgebung ein Kultbier werden.

Sonntag, 15. September 2013

Adnams Sole Star / Großbritannien

Heute gab es nach dem Gottesdienst statt einem Kirchkaffee eine Kirchwurst und da ich es liebe zu grillen, stand ich am Grill. Und morgens um 11 Uhr wollte ich mich nicht mit einem Bier vor der Kirche postieren. So freute ich mich eben auf der Couch auf ein kleines Bier.

Uwe hat mir aus seinem letzten Wales-Urlaub leckeren Senf und eine Flasche Bier mitgebracht: Adams Sole Star. Ideal für einen Sonntagnachmittag, da es gerade mal 2,7 Alkohol beinhaltet.

Typisch für ein englisches Bitter ist die dunkle Farbe und der geringe Schaum. Der Geruch ist unspektakulär. Dafür hat es der Antrunk in sich. Hier wurde mit viel Hopfen gearbeitet, ein fruchtiger Geschmack überrascht. Jedoch verwässert der Geschmack recht schnell. Ein Problem, das bei alkoholreduzierten Biere häufig vorkommt. So ist der Abgang auch nicht zu intensiv. Schade.

Ein leckeres Bier für den Nachmittag aber nichts, was man einen Abend lang trinken möchte.

Samstag, 14. September 2013

Käuzle

Heute ein Käuzle. Am Donnerstag hat mich eine Arbeitskollegin darauf aufmerksam gemacht, dass die Kauzen-Brauerei in Ochsenfurt und nicht in Würzburg ihren Sitz hat. Da hatte ich meinen Mund wohl zu voll genommen. Es wurde mir aber verziehen.

Das Etikett ist schon auffallend mit der Comic-Eule auf rotem Grund. Es sieht witzig und modern aus. Und wenn man sich die Schriftzüge auf dem Etikett ansieht, hoffe ich, dass ich hier der einzige bin, der seinen Mund zu voll genommen hat. Zum einen sehe ich: "Vorzügliches, herrliches Kultbier", aber auch "... ein Käuzle unters Schnäuzte."

Eingeschüttet sieht es wie ein Pils aus und es riecht mit einem leichten Hopfen auch danach. Um es kurz zu machen, es ist ein Bier, das man gerne direkt aus der Flasche zischen möchte. Der Hopfen kommt leicht daher, aber im Mittelgang ist es süffig. Sehr süffig sogar. Den herben Nachgeschmack hat man noch lange in der Kehle und man ärgert sich, dass die Flasche so schnell leer ist.

Eigentlich egal, ob das Bier aus Würzburg oder Ochsenfurt kommt, lecker ist das Käuzle auf jeden Fall.

Freitag, 13. September 2013

Stiegl Hausbier Weltenbummler / Österreich

Als Freund österreichischer Biere schaue ich mir immer wieder mal die Internetseiten diverser Brauereien aus Austria an und da sah ich, dass die Brauerei Stiegl in kleiner Auflage Hausbiere braut. Manko war, dass es das Bier nur in wenigen Geschäften in Österreich zu kaufen war und der Versand auch nur in Österreich erfolgte. Da meine Schwiegereltern quasi ihren zweiten Wohnsitz in Tirol haben, habe ich es ausgenutzt und die drei Hausbiere zu denen liefern lassen.

Weltenbummler nennt es sich. Gebraut aus Wasser, Bio-Gerstenmalz, Bio-Hopfen und Hefe. Abgefüllt in einer 0,75-l-Flasche klassisch mit Kronkorken und mit einem Alkoholgehalt von 4,9 %. Für ein Pale Ale finde ich es moderat.

Eine leichte Trübung steht im Glas, der Schaum ist fest und grobporig. Der Geruch ist fruchtig, habe aber bei einem Pale Ale nichts anderes erwartet. Im Internet steht zu dem Bier, dass es in der Nase prickelt. Ja, es stimmt. So wie bei einer Ahoi-Brause, aber das sind zum Glück die einzigen Gemeinsamkeiten.

Aber was schmecke ich? Leichte Grapefruit, etwas Karamell. Spannende Mischung. Die Kohlensäure ist minimal, richtig angenehm. Zwischendrin flacht der Geschmack etwas ab, dafür wird man durch einen langen und intensiven Abgang entschädigt.

Leckeres Bier, ich bin sehr gespannt, wie die anderen beiden Hausbiere von Stiegl sind.

Montag, 9. September 2013

Bolten Ur-Weizen

Da habe ich am Samstag ein Folk-Konzert besuchen wollen und kurz vorm Beginn drückte mir Uwe, der Gitarrist,  eine Flasche Bolten Ur-Weizen mit den Worten in die Hand, dass ich das mal testen sollte. Nein, testen muss.

Die Brauerei Bolten aus Korschenbroich, die älteste Altbierbrauerei der Welt, braut ein Weißbier. Ich kann nicht verheimlichen, dass mich da eine gewissen Skepsis übermannte. Aber das Ur-Alt überzeugte mich so sehr, dass ich es gerne testen wollte.

Das Weißbier ist naturtrüb und hell, der Schaum kommt gewaltig. Die Kohlensäure ist recht aktiv im Glas, sieht alles zusammen schön aus. Das Bier riecht nach Zitrone. Jedoch nach frischer Zitrone und nicht nach einer Seifenlauge.

Der erste Schluck überrascht mich schon. Ich schmecke wenig Hefe, aber dafür ist es recht malzig. Eine Kombination, die ich nicht unbedingt bei einem Weißbier vermutet hätte. Es ist erfrischend, es ist lecker mit einer minimalen säuerlichen Note und der Abgang ist angenehm lang.

Vor paar Tagen sagte ich noch, dass ein Weißbier nur aus Süddeutschland kommen kann, aber das Bolten Ur-Weizen hat mich eines besseren belehrt.

Sonntag, 8. September 2013

Fix / Griechenland

Am Freitag waren wir beim Griechen unseres Vertrauens in Schwelm, die Taverna Xenios. Da es in dem Lokal eine schöne Ouzo-Karte gibt, habe ich wenig Bier getrunken. Den Plomaris kann ich empfehlen, aber einen Ouzoblog werde ich nicht schreiben. Mir ist aber aufgefallen, dass es neben den üblichen Verdächtigten auch ein griechisches Bier gibt, das Fix. Mit Spyros vom Restaurant zum Abschied geklärt, dass ich eine Flasche mitnehmen kann und seinen Vater habe ich ein Glas abgeluchst. Besonders zur Freude meiner Frau, die sich über die wachsende Anzahl meiner Biergläser weniger freut.

So trinke ich heute nun nach zwei Tagen meine Flasche Fix. Spyros hat mir noch auf dem Weg gegeben, dass ich das Bier eiskalt trinken sollte. Habe ich geschafft.

Maisgelb ist das Fix und die Schaumbildung ist gewaltig, recht schnell ähnelt der Schaum aber einer dünnen Mondlandschaft. Das Bier, das einem Lager ähnelt, riecht, aber ich kann nicht sagen, was ich da rieche. Der Geschmack ist ungewohnt, ich bin schon verleitet zu sagen, ich schmecke einen Maissalat der zu viel Essig abbekommen hat. Ja, das Bier schmeckt nach Mais und auf der Zutatenliste finde ich keinen Mais. Recht traditionell wird hier mit Wasser, Hopfen, Hefe und Gerstenmalz gearbeitet. Hinzu kommt, dass das Bier etwas säuerlich ist.

Das Fix hat dadurch einen sehr intensiven Geschmack und einen langen Abgang. Jedoch vermisse ich Würze, der Maisgeschmack ist dominant. Aber wie kommt der dort rein? Ich weiß nicht, was ich von dem Bier halten soll, jedoch erinnere ich mich an den tollen Abend in der Taverna Xenios, wo Papa den Ouzo von Tisch zu Tisch bringt.

Freitag, 6. September 2013

Falcon Beer / Schweden

Uwe war mich am Mittwoch besuchen und zog aus seinem Rucksack einen 6er-Träger Falcon. Glyn hat es ihm in die Hand gedrückt mit dem Kommentar, dass Uwe ja jemanden kennt, der das mag. Dieser jemand bin ich und alleine schon der Anblick der Dose steigert die Vorfreude, dass wir in vier Wochen in Stockholm sind. Ich sehe mich durch die Altstadt laufen und in einem Lokal abends ein frischgezapftes Bier zu trinken. Ok, zu einem leicht angehobenen Preis.

Ich freue mich wie blöd, dass Glyn an mich gedacht hat. Irre.

Die Schweden sind jetzt weniger dafür bekannt, dass sie bekanntes Bier brauen. Das stimmt. Und ich würde nicht auf die Idee kommen extra für den Biergenuss nach Stockholm zu fliegen, aber besonders beim Falcon (und vielleicht noch beim Pripps Blå und Norrland Guld) habe ich dieses Schwedengefühl. Ich rieche förmlich die Kanelbullar, sehe die Bratwurstverkäufer mit ihren mobilen Verkaufsstellen, aber auch die kleinen Inseln vor der Küste.

Was will ich damit sagen? Es ist heute kein objektiver Beitrag, der ist gefärbt. Und zwar blau-gelb.

Falcon gehört mittlerweile zu Carlsberg und hat ihren Sitz in Falkenberg. Das Bier riecht ganz leicht nach Malz. Schaum ist nicht vorhanden. Ich kann mich aber nicht erinnern jemals schwedischen Schaum geschmeckt oder gesehen zu haben. Das Falcon hat 2,8 % Alkohol, was aber in Schweden normal ist. Wenn ich mich richtig erinnern kann, bekommt man in den schwedischen Supermärkten auch ein Bier mit 3,7 %. Sollte man ein stärkeres Bier haben wollen, dann muss man ein Systembolagt, ein Alkoholgeschäft, aufsuchen. Es wird daher nicht verwundern, dass das Bier recht laff ist, regelrecht verwässert. Aber hier macht das alles gar nichts, denn es ist Schweden. Wenn man etwas Hopfen schmecken möchte, dann sollte man einen großen Schluck nehmen, dann hat man einen herben Geschmack. Aber keine Frage, als Durstlöscher geeignet.

Sonst würde ich mich nicht so positiv äußern, aber das Bier steckt voller Erinnerungen. Es gehört zu meinen Favoriten, was ich wohl nicht jedem erklären kann.

Donnerstag, 5. September 2013

Bier wird teurer? Warum?

Wieder habe ich einen Artikel gesehen, dass große Brauereien ihre Preise anheben wollen. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie Personalkosten werden da als Begründung genannt. 

Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Aussage von Oliver Bartelt, Sprecher der InBev Gruppe (Becks, Diebels, Hasseröder) an: „Es wird zwar weniger getrunken, aber dafür sind die Leute bereit, mehr Geld auszugeben, um ein Markenerlebnis zu haben. Die Zukunft des Biermarktes liegt im Bereich Premium.“

Da schwillt mir der Kamm. Die großen Brauereien haben aktuell ein Imageproblem. Zum einen sagt man einigen von denen nach, dass sie sich bei den Bierpreisen absprechen (das Bundeskartellamt ermittelt). Dann schmecken die sogenannten Fernsehbiere (also die mit der teuren Fernsehwerbung), die sich selbst oft auch als Premiumbiere bezeichnen, immer ähnlicher. Schade finde ich, dass viele dieser Biere in ihrem Leben keine Hopfendolde gesehen haben. Aber ist ja alles Premium. 

1. Preisabsprache 
Die hier involvierten Brauereien haben ein Problem mit der Glaubwürdigkeit.  Zwar hat die eine oder andere Brauerei die Absprachen zugegeben, aber um Vertrauen beim Kunden zurückzuerobern, sollten sie nicht an Preiserhöhungen denken. Heute habe ich gehört, dass z. B. Radeberger, Krombacher und Bitburger über höhere Preise nachdenken. 

2. Werbung
Ich bin mir sicher, wenn die großen Brauereien ihre Werbehaushalte halbieren, kann die eine oder andere Preiserhöhung vermieden werden. Und Oettinger macht es doch allen vor, dass man auch ohne Werbung ein absatzstarkes Bier brauen kann. 

3. Flaschenindividualität
Immer mehr Brauereien meinen, wenn sie gewachsen sind, dass dann deren Name auf die Flasche geprägt und an der Form gebastelt werden muss. Für mich ist das großer Blödsinn. Diese Flaschen müssen extra sortiert werden, was sicher nicht gratis ist, und die Transportkosten sind auch entsprechend hoch. Denn wenn das Bier nur an einem Ort in Deutschland  in die geprägten Flaschen abgefüllt wird, müssen diese auch wieder an diesen einen Abfüllort zurück. Dank der gut sortierten Getränkemärkten kann man auch in Bayern ein Bier aus Schleswig-Holstein kaufen. Ferner kommt noch hinzu, dass das Design der Flasche ja auch bezahlt werden muss. Über die Individualität der Bierflaschen rege ich mich mittlerweile so auf, dass ich überlege, ob es Sinn macht eine Petition beim Bundestag einzureichen. Ich versuche beim Bierkauf darauf zu achten keine geprägten Bierflaschen zu kaufen. 

Wenn die großen Brauereien über Preiserhöhungen nachdenken, denke ich mir, dass nun der Moment gekommen ist, um den kleineren Brauereien eine Chance zu geben. Und trinkt lokal, unterstützt den regionalen Markt vor der Haustür. 

Mittwoch, 4. September 2013

Welde N°1 Premium Pils

Ich mopper jetzt mal, denn dieses Bier würde ich von der Verpackung her nie, wirklich nie, kaufen. Aber ich habe paar Flaschen Bier gewonnen und das war dabei.

Zum einen diese geschwungene Flasche. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Brauereien ihre individuellen Flaschen haben müssen. Aber dazu habe ich mich bereits vor Wochen ausgelassen. Die andere Unart dieses Bieres ist, dass es den Handgranatenverschluss hat. Diesen Kronkorken reißt man ab. Ich bleibe dabei, die Verletzungsgefahr ist groß.

Aber nun zum Bier. Sehr hell ist es, der Schaum steht gut da. Das Bier riecht würzig und es schmeckt auch so. Der Hopfen kommt gut durch und der Malz rundet das Bier ab. Es ist ein sehr schmackhaftes Bier, ohne Frage.

Jedoch bleibe ich dabei, dass ich dieses Bier nicht wegen der Flasche kaufen würde. Völlig unerheblich,  wie gut es schmeckt

Dienstag, 3. September 2013

Commerzienrat Riegele Privat

Und wieder ein Bier mit einem ungewöhnlichen Namen: Commerzienrat Riegele Privat. Ein Bier, wo ich aufgrund der Optik sauer bin. Wass soll der in Aluminiumfolie gehüllte Flaschenhals? Ich dachte, das diese Mode seit zwanzig Jahren vorbei ist. Zum einen ist es eine Umweltsauerei, aber die Folie bröckelt schon mal und man hat den Mist im Bier oder, wie bei mir, im Bart hängen.

Das Bier selbst ist maisgelb und der Schaum sitzt fest wie eine Krone oben drauf. Edel schaut es aus. Ich rieche Malz und schmecke es auch. Sehr süffig ist es. Später macht sich der Hopfen bemerkbar, aber dieser würzt und buttert nicht.

Ein respektables Bier aus Augsburg

Montag, 2. September 2013

Diekirch Premium / Luxemburg

In der ARD läuft gerade die Diskussionsrunde der kleinen im Bundestag vertretenen Parteien. Bevor ich drohte einzuschlafen, dachte ich mir, ich trinke heute mal ein kleines Bier und wählte eins aus dem kleinen Luxemburg: Diekirch Premium. Wieder ein Bier aus Luxemburg, die Vorfreude ist groß.

Schon der Anblick des Glases führte dazu, dass ich den Ton vom Fernseher abgeschaltet habe, um mich auf diese Braukunst zu konzentrieren. Goldig sieht es aus, der Schaum hat eine mittlere Qualität, übersteigt aber die Diskussionsqualität der drei Parteien.

Der Geruch ist neutral, leichten Hopfen rieche ich, aber nicht mehr. Der erste Schluck lässt den Wunsch aufkommen dieses Bier zischen zu wollen. Die Kohlensäure perlt leicht, man muss keine Angst haben ein Bäuerchen unterdrücken zu müssen. Der Geschmack ist würzig und hält lange an.

Von der Brauerei Diekirch habe ich schon bessere Biere getrunken, aber schlecht ist das Premium nicht. Es ist ein solides Bier. Lecker. Bei meinem nächsten Einkauf in Luxemburg werde ich einen 6er-Träger davon einpacken, neben den anderen Bieren.

Samstag, 31. August 2013

Hessisches Löwenbier Brauer Schorsch's Haustrunk

Was für ein Name. Wenn der Wirt verlangt, dass man nur ein Bier bekommt, wenn man den Namen des Bieres unfallfrei aufsagt, dann geht man durstig wieder heim und der Wirt macht kein Geschäft.

Da habe ich den Schorsch in mein Glas gefüllt und das Spiel der Kohlensäureperlen ist so schön, dass ich mir das Bier auch gut als Dekogegenstand vorstellen kann. Golden ist die Farbe, fest der Schaum und dann diese Kohlensäure. Toll sieht das aus.

Es sieht nicht nur toll aus. Es ist auch richtig lecker. Es riecht würzig und diese Würze wird in den Geschmack transferiert. Hopfen ist vorhanden, aber unterschwellig kommt Malz in den Vordergrund. Ganz langsam, ohne Umwege und nicht nervend. Der Abgang hält sich lang, aber ist nicht störend.

Bei diesem Bier würde ich bedenkenlos einen Kasten kaufen, denn langweilig wird das Bier nicht. Ein guter Schorsch.

Mittwoch, 28. August 2013

Bolten Ur-Alt

Wo fange ich heute an. Meine Arbeitskollegin Anja aus Neuss berichtete mir gestern, dass ihr Mann eine Homepage seit vielen Vollmonden betreibt, die sich mit Altbier befasst. Nette Sache, schaut es euch mal an. Aber das war für mich die Inspiration mir ein Altbier zu kaufen. Na gut, es ist eine etwas größere Flasche mit einem Liter Inhalt.

Bolten ist eine mir sympathische, kleine Brauerei aus Korschenbroich. Sie ist die älteste Altbierbrauerei der Welt und kann zurecht stolz darauf sein. Das Bolten Ur-Alt ist ein naturtrübes Bier, das unfiltriert ist. Ich habe es mir in einer 1-Liter-Flasche gegönnt, das auch nur kurz haltbar ist. Bierkenner unter euch können mir vielleicht sagen, ob es ein Zeichen der Frische ist.

Eingeschüttet muss ich gestehen, dass ich nicht direkt erkennen kann, dass das Alt naturtrüb ist. Mit etwas Phantasie geht es. Der Schaum ist so fest wie der Rasierschaum von Nivea. Der Geruch ist schon nicht typisch für ein Alt, voller Malz. Großes Kino.

Der Geschmack ist ein Dreisprung. 1. Die Würze eines Altbieres, 2. Irgendetwas fruchtiges und 3. das volle Aroma des Hopfens. Ich schmecke schon einen deutlichen Unterschied zu den Altbieren, die man als Werbung am Düsseldorfer Hauptbahnhof sieht

Montag, 26. August 2013

Ratsherrn Rotbier

Heute schritt ich durch meine Bierkammer, schaute in die endlose Weite und überlegte mir, was ich heute Abend trinken könnte. Na gut, Bierkammer ist etwas hoch gegriffen, es ist eher ein Wohnklo, wo ich mir ein Regalbrett für meine Biere freigeräumt habe. Und ich habe noch einiges von meinem Besuch beim Bierzwerg. Viel habe ich vom Ratsherrn gelesen und heute sollte der Tag sein, wo ich es trinken werde.

Für das Rotbier habe ich mich entschieden und wie der Name es schon sagt, so sieht es auch aus. Es ist ein dunkles rot, der Schaum hat eine leichte gelbe Note, die Konsistenz ist recht cremig, aber es ist kein Schaum zum abbeißen. Die milde Kohlensäure lässt schon fast vermuten, dass bei dem Bier komplett auf Kohlensäure verzichtet worden ist, was zum Glück nicht der Fall ist.

Beim Geruchstest riecht man Karamell sehr deutlich, man kann sich vorstellen, dass es voller Röstaromen steckt. Das kommt auch später zur Geltung.

Beim ersten Schluck spürt man die Hopfendominanz. Hier hat sich der Braumeister viele Gedanken gemacht, welche Hopfensorten man am besten miteinander kombinieren kann. Der Hopfen verschwindet recht schnell und es kommt eine Süße zur Geltung. Ist es weiter Karamell oder doch Honig? Ich bin mir nicht sicher. Der Abgang ist holzig und intensiv. Hier wird nun ein Schuh aus den Röstaromen, die ich beim Geruch deutlich vernommen habe. Das ist ein Genussbier.

Sonntag, 25. August 2013

Ndovu / Tansania

Mein Bierblog ist nun auch in meiner Familie angekommen. Mein Bruder war beruflich in Tansania und drückte mir gestern ein Bier mit den Worten in die Hand "Für deinen Blog."

Nun habe ich das Ndovu Special Malt vor mir und bin mir nicht ganz sicher, was mich erwartet. Grundsätzlich habe ich vor afrikanischen Brauereien großen Respekt, da die Brauereien es schwer haben die notwendigen Zutaten anzukarren. So bin ich auch nachsichtiger, wenn der Geschmack nicht so intensiv ist.

Eingeschüttet sieht es wie ein Pils aus, verwunderlich fand ich den Schaum: einmal mit den Augen geblinzelt und der Schaum war weg. Das Ndovu sieht dann wie eine Apfelschorle aus.

Gerochen habe ich nichts, aber da hat mir die Vergangenheit gezeigt, dass das nichts heißt. Das Bier hat einen leichten würzigen Geschmack und einen nichtvorhandenen Abgang. Das Bier ist ideal, wenn man im TV ein spannendes Fußballspiel schaut. Ein leckerer Durstlöscher, wo man nicht vom Spiel abgelenkt wird.

Mittwoch, 21. August 2013

Störtebecker Atlantik-Ale

Ursprünglich wollte ich nicht zwei Biere einer Brauerei hintereinander testen, aber nun geht es nicht anders. Nach dem Störtebecker Schwarzbier habe ich so einen Müll getrunken, dass ich keine Lust hatte etwas dazu zu schreiben. Nun bin ich aber nicht an dem Atlantik Ale von Störtebecker vorbei gekommen.

Die Störtebecker Braumanufaktur hat sich viele Gedanken gemacht, wie sie sich präsentieren wollen und genial ist es, wie die Etiketten gestaltet worden sind. Sehr liebevoll.

Auffallend ist, dass das Ale goldgelb mit einer Trübung ist, da ich bei einem Ale ein dunkleres Bier erwartet hätte. Der Schaum ist fest, aber recht schnell verschwunden. Es riecht nach Grapefruit und genau diese Frucht schmeckt man auch, wenn man einen Schluck nimmt. Ein sehr intensiver Geschmack. Es wird wunderbar bitter und im Mund breitet sich einen Trockenheit aus. Bemerkenswert ist die feine Kohlensäure. Der Abgang ist intensiv.

Absolut spannend, was die Strategen aus Stralsund für fantastisches Bier brauen. Mittlerweile habe ich das Bernstein-Weizen und das Bernstein-Weizen alkoholfrei getrunken und auch die sind toll.

Sonntag, 18. August 2013

Störtebecker Schwarzbier

Gestern war ich in Dorsten, dort fand die Bierbörse statt. Von der Auswahl war ich angetan, aber ich freute mich sehr über das Schwarzbier von Störtebecker. Neben dem Störtebecker trank ich noch ein Sagres aus Portugal und ein Moretti aus Italien. Über die anderen beiden ist es nicht nötig dazu etwas zu schreiben, aber dafür um so mehr über das Störtebecker.

Aus dem Fass gab es das Bier der Gerechten und im Glas sah man dann auch, warum es ein Schwarzbier ist. So schwarz wie Erdöl und schmeckt definitiv besser. Es riecht stark nach Malz (Karamell?) und nach dem ersten Schluck sprengt sich diese Malzbombe in meinem Mund. Was für ein intensiver Geschmack. Die Süße vom Malz schmeckt man, diese ist aber nicht übertrieben, es folgt direkt das Aroma einer Zartbitterschokolade. Für ein Schwarzbier ist es überraschend süffig. Das möchte ich gerne vor Ort zu kaufen bekommen. Die Strategen aus Stralsund sollen ganz schnell regelmäßig Wuppertal und das Umland beliefern. Ich bin begeistert!

Alleine schon für dieses Bier hat sich der Weg nach Dorsten gelohnt.

Freitag, 16. August 2013

Melson Canadian 67 / Kanada

Meine Arbeitskollegin Nancy war im Urlaub und hat ihrer Blumensitterin Cornelia, eine gemeinsame Arbeitskollegin, u. a. das Canadian 67 von Molson mitgebracht. Da Cornelia aber nur Diebels trinkt, fand sie es nach Rücksprache mit Nancy eine gute Idee mir die Flasche zu schenken. Mädels, besten Dank dafür! Mein erstes kanadisches Bier.

Meine erste Frage galt dem Namen. Was hat die Zahl 67 zu bedeuten? Auf dem Etikett wurde ich fündig. Der komplette Inhalt dieser Bierflasche (für uns eine eigenartige Größe: 0,341 l) hat insgesamt 67 Kalorien und hat einen Alkoholgehalt von 3,0 %. Es ist ein Lightbeer. Auch eine Erfahrung. Was ich bei den nordamerikanischen Bieren praktisch finde, sie haben Kronkorken mit Drehverschluss. Schönes System.

Es riecht gering nach Malz, aber man muss sich schon sehr auf den Geruch konzentrieren. Beim Antrunk schmeckt man einen milden Hopfen direkt mit einem kurzen Abgang. Mehr nicht.

Hier handelt es sich um einen Durstlöscher, der sein Ziel erreicht hat. Wenn der Farmer von seiner Herde gekommen ist und schnell im Sonnenuntergang ein Bier zischen möchte. Genau richtig.

Donnerstag, 15. August 2013

Brauhaus Hell / Liechtenstein

Heute mein dritter und letzter Teil meiner Liechtensteiner Brauhaus-Trilogie. Es ist das Brauhaus Hell. Und beim dritten Bier bin ich immer noch vom Slogan auf dem Etikett beeindruckt: "Ein Land. Ein Bier."

Goldgelb präsentiert sich das Hell mit einem festen Schaum in meinem Glas. Der Geruch ist malzig und erinnert mich an Gras, das frisch gemäht worden ist. Ein voller Geschmack empfängt und überrascht mich. Bei einem hellen Bier gehe ich von einem milden Bier aus, aber nein, dieses Bier aus Schaan ist würzig und schmeckt nach Malz. Es ist ein gutes Bier, sehr lecker, sehr rund und mit der einen Ecke und Kante.

Vor einigen Jahren hatten wir mal vor in Liechtenstein Urlaub zu machen, hatten uns auch in Schaan eine eine Unterkunft ausgesucht, jedoch wusste ich da noch nicht, was für eine Schatzkammer mit Braukessel in dem Ort ist.

Mittwoch, 14. August 2013

Wuppertaler Brauhaus Helles

Eigentlich wollte ich nur etwas Brot kaufen, sah dann aber im Kühlregal flüssiges Brot: Helles vom Wuppertaler Brauhaus. So unterstütze ich mal die heimische Wirtschaft und habe mir für eine Halbzeitlänge Bier mitgenommen.

Das Bier habe ich in ein Seidel geschüttet und der Schaum ist gewaltig. Es hat mich eher an ein Weißbier erinnert und genau wie beim Weißbier dauert es länger bis der Schaum sich gesetzt hat. Irgendwann ist der Schaum weg und beim Geruchstest muss ich feststellen, dass das Helle geruchsneutral ist. Hoffe ich mal, dass es nur beim Geruch so ist.

Aber nein, dieses naturtrübe Bier verbirgt einige Überraschungen. Im Antrunk ist es sehr mild mit einer fruchtigen Zitrusnote, aber dann kommt eine Hopfenbombe. Zum Schluss kommt ein langer, würziger Abgang. "Ein Genuss", würde nun mein Arbeitskollege Ansgar sagen.

Man sollte sich echt fragen, warum man nicht häufiger das heimische Bier kauft. Na gut, ein Argument dagegen kann der Preis sein (2,80 € pro Liter), aber für was geben wir nicht alles Geld aus? Wir sollten uns öfter etwas gönnen.

Texels Skuumkoppe / Niederlande


Vor einigen Jahren bekam ich von meiner Freundin Käthe ein schönes Bierset von Texels Brauerei geschenkt. Das dazugehörige Glas mag ich und ich trinke sehr gerne daraus. Paar Tage ist es nun her, da fand ich beim Getränkehändler meines Vertrauens Texels Skuurmkoppe. Für mich ein willkommener Anlass wieder das Bier aus dem passenden Glas zu trinken.

Ich gebe zu, ich wusste erst nicht, was ich für ein Bier gekauft habe und nach einem Blick ins Internet war mir dann bewusst, dass es ein Weißbier ist. Hier klaue ich mal direkt von der Internetseite der Brauerei, denn die Erklärung ist toll: Texels Skuumkoppe ist das erste in traditioneller Braukunst gebraute dunkle, obergärige Weizenbier der Niederlande. Der Braumeister benutzt ausschließlich natürliche Rohstoffe wie Gerstenmalz und Weizenmalz aus Texel, Hopfen, geröstetes Gerstenmalz und von den Dünen geklärtes Wasser. Gewürze werden nicht hinzugegeben. Noch Fragen?

Für ein dunkles Bier kommt es mir recht hell vor und für ein Weißbier finde ich die Schaumwirkung recht gering. Aber süffig ist es. Eine minimale Hopfennote schmecke ich, aber mit seinen 6 % Alkohol ist das ein toller Durstlöscher. Da ich so neugierig auf den Geschmack war, habe ich vergessen das Bier zu riechen.

Wenn ich im Juni zum Bierkauf in Luxemburg war, dann könnte ich auch auf Texel mal Urlaub machen. Die Brauerei bietet deutschsprachige Führungen an und ab Mitte Dezember gibt es ein Winterbier.

Sonntag, 11. August 2013

Maisel & Friends Marc's Chocolate Bock

Heute gönne ich mir mein zweites Bier von Maisel & Friends. Marc's Chocolate Bock, hier hat sich der Brauer Marc Goebel ausgetobt, er bezeichnet es als eine Zartbitterinterpretation eines irischen Stouts. Herr Goebel hantierte mit unterschiedlichen Malzen und das schmeckt man auch. In einem Video wird das Bier vorgestellt.

Das Bier riecht nach einer edlen Zartbitterschokolade. Das Bier ist tiefschwarz in seinem Glas und die Schaumbildung ist wie bei einem Stout zu erwarten recht gering. Dafür aber nicht so cremig.

Beim Antrunk merkt man schon, dass es ein schweres Bier ist. Auch hier ist es wieder die falsche Jahreszeit, ich würde es eher im Winter trinken wollen. Aber auch hier ist die Schokolade sehr dominant, da ist das geröstete Malz tonangebend. Hopfen spielt eher eine untergeordnete Rolle, das wäre dem Guten aber zu viel. Im Abgang wird das Bier süßlich und lang.

Mein Fazit: Ein gelungenes Bier, ein rundes Bier. Wenn wir den November erreicht haben, das Wetter verregnet ist und man ungerne aus dem Haus geht, werde ich das Bier gerne wieder trinken.

Donnerstag, 8. August 2013

Pott's Prinzipal

Eigentlich wollte ich kein Pott's mehr trinken. Nicht, weil es nicht schmeckt, aber ich war vor einigen Jahren enttäuscht, dass die Brauerei aus dem westfälischen Oelde das Paddy's eingestellt hat. Es war ein helles Bier, das aus Whiskymalz gebraut worden. Leider gab es wohl nicht ausreichend Abnehmer. An mir lag es aber nicht.

Nun gut, meine Neugierde war aber groß genug, dass ich das Prinzipal testen wollte. Es sieht aus wie ein Pils und es schmeckt fast wie ein Pils. Einfach gute Handwerkskunst die man aus Oelde geboten bekommt, aber das ist man ja auch von den anderen Bieren gewohnt.

Auffallend finde ich, dass das Prinzipal nicht so herb ist wie ein Pils. Wenn es eine Blindverkostung gewesen wäre, hätte ich fast auf ein Export getippt.

Es ist ein solides Bier. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Man kann es gut trinken, könnte aber mit der Menge langweilig werden. Aber mal getrunken haben sollte man es. Zu unterstreichen ist aber, dass es kein Standard ist.

Dienstag, 6. August 2013

Neumarkter Lammsbräu Zzzisch Edelpils

Heute wird das Bier direkt aus der Flasche getrunken, denn wenn der Name „Zzzisch“ das verspricht, was ich mir vorstelle, ist das umfüllen in ein Glas reine Zeitverschwendung. Der Name ist lang, denn das Bier heißt „Neumarkter Lammsbräu Zzzisch Edelpils“. Gekauft habe ich dieses Pils im Bioladen. Als erstes fällt auf, dass die Flasche „bio-konservativ“ erscheint und auf dem Etikett drei Bio-Siegel zu finden sind. Glatt könnte man meinen, die Brauerei wollte sicher gehen alles richtig zu machen.
Zur Farbe des Bieres und zur Beschaffenheit des Schaumes kann ich mich heute nicht äußern, da eine Flaschenverkostung auf dem Plan steht. Schwierig ist es aber auch über den Flaschenhals eine Geruchsprobe zu nehmen, dennoch rieche ich Hopfen und Gras. Nun kann ich mir weiter vorstellen, dass mich gleich ein Pils begrüßen wird. Der Geschmack ist auch „pilsig“. Es ist spritzig, würzig und herb. Erst schmecke ich etwas zitrusmäßiges und im Abgang schmeckt es herb, aber alles recht mild und süffig. Wo ich bei süffig bin, passt auch der Name. Es ist tatsächlich ein Pils, das man so wegZISCHen kann. Zisch und weg! Ein sehr schöner Durstlöscher und der Name ist Programm.
Aber ich muss auch meckern und bekomme gleich von den Bios einen Tritt in die Magengrube: „Biologisch ist nicht gleich ökologisch“ Das stimmt, aber das sollte meiner Meinung nach Hand in Hand gehen. Es ist wirklich löblich, dass die Zutaten aus biologischem Anbau sind, aber der gute Eindruck wird beim Blick auf die Flasche getrübt. Es ist eine grüne Mehrwegflasche, wo der Name der Brauerei eingeprägt ist. Schön sieht es aus, keine Frage, aber das Leergut muss extra sortiert werden und dafür sind die Flaschen länger auf den Autobahnen unterwegs. Ich stelle immer mehr fest, dass jede Brauerei ihr eigenes Flaschendesign kreiert und das Mehrwegsystem immer unsinniger dastehen lässt. Vor paar Wochen gab es dazu einen interessanten Fernsehbericht in der ARD und besonders schlimm fand ich, dass aus Europa aus diesem Grund die leeren Flaschen einer mexikanischen Brauerei nach Mexiko geschifft werden. Es wäre wirklich sinnvoller, wenn sich die Brauereien auf einheitliche Flaschen einigen können. Nur so macht Mehrweg Sinn und die Umwelt dankt es auch.

Samstag, 3. August 2013

Brauhaus Dunkel / Liechtenstein

Mein zweites Bier aus dem Brauhaus zu Schaan in Liechtenstein. Das Weiza hat mir ja geschmeckt, nun bin ich gespannt, wie das Dunkel mir munden wird.

Der Schaum ist fest und die Farbe rötlich, es geht in eine Bernsteinfärbung über. Aber dunkel ist es, wie der Name es ja schon sagt.

Es schmeckt wie ein mildes Stout. Sehr viel Malz, das ins Karamell geht. Fast habe ich den Eindruck, dass ich in feinherbe Schokolade gebissen habe. Der Alkoholgehalt ist bei  moderaten 5,0 %.

Nach kurzer Zeit ist die Trauer groß, dass die Flasche nur 0,33 Liter beinhaltet hat. Ein Land, ein Bier. Und wieder ein gutes Bier aus Schaan.

Rosenheimer Leichte Weiße

Samstagnachmittag und man möchte gerne ein Bier trinken, aber besonders wenn man noch nicht weiß, wie der Abend aussieht, möchte man auch nicht sofort mit Alkohol anfangen. Alkoholfreies Weizenbier hat leider immer weniger was mit Bier zu tun. Man bekommt ein isotonisches Getränk in einem Weißbierglas und bekommt es hinter der Ziellinie beim Marathonlauf gereicht. Nein, das ist nicht meins, ich möchte schon, dass ein Bier nach Bier schmeckt.

Nun hatte ich in meiner Bierkammer eine Flasche Rosenheimer Leichte Weiße von Auerbräu. 2,9 % Alkoholgehalt. Auf dem Etikett steht, dass das Bier 40 % weniger Alkohol hat und mein erster Eindruck ist, dass es auch 40 % Geschmack hat. Es fehlt an Würze, es ist nicht rund, es ist schon sehr leicht. Aber im Vergleich zum alkoholfreien Weißbier schmeckt es recht deutlich nach Bier und nicht nach eine Modesportgetränk.

Abends würde ich es nicht trinken wollen, aber für den Nachmittag ist es eine ordentliche Alternative. Es schmeckt nach Bier, es hat weniger Alkohol und gut gekühlt ist es ein ordentlicher Durstlöscher.

Freitag, 2. August 2013

Moosbacher Zoigl

Da war Tante Judith mit Mann und Sohn in der Oberpfalz im Urlaub und als Urlaubsmitbringsel habe ich eine Flasche Bier bekommen, was unsere Urlauber oft getrunken haben: Moosbacher Zoigl. Da mir das Bier nichts sagte, was bei knapp 1.700 Brauereien in Deutschland nicht verwunderlich ist, und auch anhand des Namens nichts zu erkennen war, habe ich mir die Internetseite der Brauerei angesehen. Dort wird das Zoigl als ein Exportbier bezeichnet. Die Neugierde ist groß.

Ich mag ja Bügelflaschen. Das "Plopp" beim öffnen hört sich einfach edler an, nicht wie das einfache Zischen, wenn der Kapselheber am Kronkorken angesetzt wird. Der Schaum ist schneeweiß und fest und schon bin ich bei der ersten Überraschung: für ein Export ist das Bier trüb. Mein erster Eindruck war sogar, ich hätte mir ein Bananenweizen eingeschüttet. Aber das relativierte sich und es sah wie ein Bernsteinbier aus.

Das Bier riecht fruchtig, aber auch leicht nach Karamell. Der Geschmack ist intensiv. Der fruchtige Geruch ist auch im Geschmack vorhanden, aber die Würze des Hopfens ist dominant. Aber nicht unangenehm. Die Würze hält im Abgang lange an. Durchgehend schmeckt man unterschwellig eine leichte Süße.

Ein sehr leckeres Bier. Bei solchen Mitbringseln darf Judith öfter Urlaub machen.

Montag, 29. Juli 2013

Moritz Fiege Bernstein

Im Jahr 2011 musste die Schwelmer Brauerei den Betrieb einstellen. Da ich selber aus der kommunalen Nachbarschaft komme, fand ich das sehr traurig. Traurig aus mehreren Gründen: Wieder konnte sich eine kleine Brauerei gegen die großen Industriebrauereien nicht durchsetzen. Ein Stück Brautradition im bergischen Land ist weggebrochen, inklusive der wegfallenden Arbeitsplätze. Und mein Lieblingsbier gab es nicht mehr. Was habe ich das Schwelmer Bernstein geliebt. Die feste Schaumkrone, diese tolle, edle Farbe und dann das einzigartige Aroma. Sehr schön in eine Bügelflasche gefüllt. Ganz großes Kino. Aber von einen auf den anderen Tag gab es das nicht mehr. Mit meiner Frau bin ich zu den umliegenden Getränkemärkten gefahren, um Restbestände noch aufzukaufen. Aber auch die waren mal aufgebraucht.

Mir war nicht bewusst, dass der Begriff Bernsteinbier geschützt war und nur die Schwelmer Brauerei dieses brauen durfte. Nach der Insolvenz wurde der Begriff frei und die Bochumer Brauerei Moritz Fiege hat sich darum bemüht. Und nun wird seit 2012 in Bochum Bernsteinbier gebraut.

Erst war ich ja skeptisch. Darf ich mich an eine verschollene Liebe in einem neuen Gewand unbefangen wagen? Mutig war ich und ich habe es nicht bereut. Es riecht mild und schmeckt noch milder. Das Malz kommt gut zur Wirkung, obwohl die Kohlensäure gering ist. Man schmeckt auch Karamell. Mein Arbeitskollege Ansgar würde es als Genuss bezeichnen und ich könnte da nur zustimmen. Ein Bier, wo man aufpassen muss, dass man rechtzeitig den Absprung schafft, so süffig ist es.

Ich könnte zwischen dem Schwelmer Bernstein und dem Bernstein von Moritz Fiege einen Vergleich ziehen und ich halte es diplomatisch: beide sind sich sehr ähnlich. Beide sind sehr lecker. Aber am wichtigsten ist, ich habe es wieder.

Freitag, 26. Juli 2013

Monteith's Pilsner / Neuseeland

Von der Monteith's Brauerei aus Neuseeland hatte ich vor geraumer Zeit das Summer Ale zum Test und das hat mir sehr gut gefallen. Nun gibt es das Pils aus der Brauerei und ich bin sehr gespannt.

Die Farbe ist kräftig und der Schaum erinnert an die Wolkendecke überm Mururoa-Atoll. Quasi nicht vorhanden. Das Foto täuscht, denn kurz nach dem Foto hat jemand die Luft raus gelassen. Zum Geschmack gibt es nicht viel zu sagen. Wenn ich sage, dass das Bier schwach ist, dann stimmt es nicht, denn der Geschmack ist kraftlos. Es fehlt an Würze, das Aha-Erlebnis fehlt. Mehr Hopfen wäre schön gewesen. Jedoch man kann es gut trinken, es schmeckt nicht unangenehm. Es ist eines dieser Biere, die man am Urlaubsort gerne trinkt, aber man sollte sich kein Biersouvenier mit in die Heimat nehmen.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Kozel Cerny / Tschechien

Von Kozel gibt es auch ein Schwarzbier. Das war mir neu. Ich kannte bis jetzt nur das Pilsener und das ist mir positiv aufgefallen. Bemerkenswert fand ich beim Pils, dass der Alkoholgehalt für den deutschen Markt nicht hochgepimpt worden ist, denn es wird hier genau wie in Tschechien mit einem Alkoholgehalt von 4,2 % verkauft.

Nun habe ich das Schwarzbier vor mir und es heißt zu recht Schwarzbier. Von der Farbe könnte es als Stout durchgehen. Vielleicht hatte ich daher eine andere Geschmacksvorstellung. Das Bier kommt mild daher. Es lässt sich zischen, es ist süffig. Interessant ist, dass das Malz gut dosiert ist und sich die Röstaromen regelrecht erahnen lassen. Ein langer Abgang entfaltet sich, mit einer sehr leichten Bitternote. Im Vergleich zum Pils von Kozel ist das Cerny noch alkoholärmer, das hat gerade mal 3,8 %.

Irre finde ich aber das Etikett der Flasche. Der Ziegenbock, der lüsternd zum Bierkrug schaut, ist weltklasse. Wie kommt man auf solche tolle Ideen und wer hat den Mut dieses Etikett zu verwenden?

Es ist ein solides Bier, das zu einem deftigen Essen passt. Kultqualitäten hat definitiv das Etikett.

Montag, 22. Juli 2013

Brew Dog Punk IPA / Schottland

Ein Indian Pale Ale. In der letzten Zeit, wurde ich schon mal gefragt, was das überhaupt bedeutet. Nun versuche ich es mal mit meinem gefährlichen Halbwissen zu erklären. Wo Indien noch eine britische Kolonie war, wollte man die Briten nicht ohne Bier lassen und hat ein Bier gebraut, was den langen Weg nach Indien übersteht. Man hat sich dann dazu entschlossen, ein Bier mit viel Hopfen zu produzieren, um es so haltbarer zu machen. Heute muss man das Bier nicht unbedingt haltbarer machen, da die Wege nicht mehr so weit sind, aber man hat sich an die alten Rezepte erinnert, um dem Biermarkt neues Braugut zu präsentieren. Bei den bekannten Industriebieren, die wir aus der Werbung kennen, die uns die Bundesliga oder sonntags den Tatort präsentieren, wird nur eine Hopfensorte verwendet und davon recht wenig. Um aber an Geschmack zu kommen, muss Hopfen ran und davon nicht zu wenig. Und wenn man kreativ ist, nimmt man nicht nur eine Hopfensorte.

So ein IPA habe ich nun vor. Das Punk IPA von Brew Dog aus Schottland. Hier haben die Brauer Mut bewiesen und bastelten aus vier neuseeländischen Hopfensorten dieses Bier. Es schmeckt erfrischend und wie so oft erlebt man einen halben Obstkorb im Mund. Ich finde es weiterhin faszinierend, wie man das nur mit den Grundrohstoffen hinbekommt. Alles ohne Aromen. Toll.

Aber mir fehlt etwas. Ich finde den Geschmack nicht voll, nicht rund. Den zweiten Geschmack finde ich ziemlich verwässert. Jetzt jammere ich auf hohem Niveau. Wenn ich ein verwässertes Bier erklären sollte, hole ich eigentlich den guten Schulatlas von Dierkes aus dem Regal und zeige das Sauerland.

Mein Fazit: Der erste Eindruck ist gut, dann wird der Geschmack langweilig. Aber mein Freund Bernd freut sich bestimmt über das Etikett für seine Sammlung.