Sonntag, 29. September 2013

Maisel & Friends Stefan's Indian Ale

Die ersten beiden Biere von Maisel & Friends haben mich begeistert und heute trinke ich das dritte Bier. Jetzt bin ich sehr gespannt, da Stefan's Indian Ale von Stefan Sattran kreiert worden ist. Stefan Sattran ist vom Hause her Weinsommelier und ich frage mich schon, was dort heraus kommt.

Der Schaum ist fest und schneeweiß, das Bier ist rot mit einem großen Schuss Bernstein gefärbt. Der Geruch ist sehr zitrusherb, man hat da schon eine Vorahnung, was gleich im Mund geschieht.

Den Geschmack muss man sich so vorstellen, wie wenn man mit Genuss in das Fruchtfleisch einer Pomelo beißt. Dann entwickelt sich die Pomelo zu einer Grapefruit. Nach und nach kommen Hopfen und Malz durch. Dieser intensiver Geschmack mit einer leichten Süße hält lange an und sorgt für einen schönen herben Abgang.

Nun kenne ich die drei Biere von Maisel & Friends. Alle sind verschieden, aber alle sind lecker. Dennoch habe ich einen Favoriten: das Bavarian Ale.

Freitag, 27. September 2013

Stiegl Hausbier Lungauer Goldrausch / Österreich

Mein zweites Hausbier aus Salzburg, der Lungauer Goldrausch. Ein obergäriges Bier das mit Roggenmalz gebraut wird. Laut dem Internetangebot der Brauerei Stiegl findet man einen leichten Anklang von Pumpernickelbrot.

Das Bier steht recht naturtrüb im Glas, der Schaum steht wie eine 1. Beim Geruchstest rieche etwas fruchtiges, kann es aber nicht genau definieren.

Beim Antrunk schmeckt das Hausbier wie ein Weißbier, aber wie eins mit angezogener Handbremse. Dem Bier kann ich nichts abgewinnen. Ich hatte die Hoffnung, dass ich, auch bei dem Preis, etwas besonderes zu trinken zu bekomme. Es ist recht hefelastig und das überdeckt alles, die Zunge wirkt beschlagen. Wie beim Geruch schmecke ich etwas Frucht, aber ich bekomme nicht ansatzweise heraus, ob es Pfirsich, Banane oder Johannisbeere sein könnte. Und bis zum letzten Schluck habe ich das Pumpernickelbrot gesucht.

Vom Weltenbummler war ich angetan, aber der Lungauer Goldrausch war eine einmalige Erfahrung.

Kronenbourg 1664 / Frankreich

Martin und Jana waren in Frankreich und haben mir etwas Bier mitgebracht. Einmal einen besonderen Tropfen, den wir uns gemeinsam auf den Zahn kippen möchten und dann von Kronenbourg das 1664. Das Getränk, was die beiden während des Urlaubs in den Alltag haben fließen lassen.

Meine Vorurteile, was französisches Bier betrifft, sind groß und ich denke, dass die Franzosen ihre Talente in anderen Dingen gefunden und gefestigt haben. Aber ich lasse mich immer gerne überraschen und vielleicht leide ich mit Martin posthum.

Königlich steht das Bier vor mir. Goldgelb ist die Farbe und der Schaum bildet eine Krone von der so manch eine Monarchie nur träumen kann. Der Geruch ist intensiv, der Hopfen sprengt meine Nasenlöcher. Fast schon zu intensiv, ja, penetrant.

Ich schmecke eine große Menge an Hopfen und Würze und dann wundere ich mich, wo ist plötzlich der Geschmack geblieben? Der ist fast verschwunden, auf einmal, er flacht schnell ab, dafür bleibt dieser Minimalgeschmack umso länger bestehen. Ich weiß noch nicht, ob ich das so toll finden soll.

Wenn ich in Frankreich Urlaub machen würde, würde ich wohl auch das 1664 trinken, hätte aber wohl zum Ausgleich eine Notflasche Jever dabei, um mal einen anderen Geschmack zu bekommen.

Dienstag, 24. September 2013

Blank's Dunkel

Heute habe ich mal auswärtig getrunken und ich habe kein neues Bier getestet, aber eines, was es wert ist zu erwähnen.

In meiner Nachbarschaft gibt es das Restaurant Mathes Nudeltöpfchen und neben der Besonderheit, dass es dort nur Nudeln gibt, es gibt kein Bier von der Stange. Kurt Mathe fährt in die Schwäbische Alb und besorgt das Bier selber: Brauerei Albquell und Blanks Brauerei. Das Bier von Albquell ist nicht mein Geschmack, dafür das Blanks Dunkel um so mehr!

Bevor ich mich zum Bier weiter äußere, möchte ich noch was zum Nudeltöpfchen schreiben. Seit meinem Umzug nach Wuppertal bin ich dort gerne Gast, wie in einer Beziehung habe ich mich über vieles gefreut, aber auch über manches geärgert. Wo letztes Jahr ein Teil des Personals dort wechselte, war ich skeptisch, aber es gibt einen schönen Satz: "Alles hat seine Zeit"und hier passt er sehr treffend. Ich fühle mich weiterhin im Nudeltöpfchen wohl.

Blanks Dunkel. Ein dunkles Bier das einen schönen Schaum hat. Zum Geruch kann ich nichts sagen, es kam kein Geruch an, liegt vielleicht aber auch daran, dass ich einen leichten Schnuppen habe. Das Bier ist voller Malz im Antrunk, dennoch schmecke ich später viel Hopfen und der Abgang ist so, dass man sich lange an das Bier erinnert. Ein richtig leckeres Bier. Und solltet ihr mal im Nudeltöpfchen sein, dann bestellt das Bier im Glas, es wird sonst im Krug ausgeschenkt. Im Glas kommt der Geschmack feiner rüber. Selbst unserem Freund Ruben aus Peru hat es geschmeckt.

Sonntag, 22. September 2013

Ratsherrn Pale Ale

Bundestagswahl, kurz vor 18 Uhr und ich habe eine andere spannende Wahl getroffen: Das Pale Ale von Ratsherrn aus Hamburg.

Es hat lange gedauert, dass das Bier den Weg zu mir gefunden hat und wo es bei mir war, habe ich es schon fast vergessen, dass es in meiner Bierkammer schlummert. Aber nun habe ich es eingeschüttet vor mir. In einer schönen Bernsteinfarbe mit einer minimalem Trübung, der Schaum ist fest und lange andauernd.

Wenn der Geruch ausschlaggebend für den Geschmack ist, dann wäre ich enttäuscht, da das Bier nur sehr schwach riecht, aber dieser Gedanke wird mit dem ersten Schluck getötet. Zitrus pur, denn der Saphir-Hopfen kommt sehr gut durch. Sehr beeindruckend. Der Zitrus-Geschmack ebbt ab und die Mundhöhle wird trocken. So mag ich es. Der Abgang ist lang, intensiv und ich schmecke da noch etwas fruchtiges.

Großartige Braukunst. Für mich der Beweis, dass die jungen, wilden Brauer sich immer mehr behaupten können.

Freitag, 20. September 2013

Schröder Helles

Ein Helles aus dem Pott mit einer spannenden Geschichte zum Namen.

Seit einigen Monaten gibt es das Schröder Helles zu kaufen. Ein Bier, das von Stauder in Essen gebraut wird. Erst war ich skeptisch, da die Leute, die das Schröder aus den Boden gestampft haben, sind auch für die "Kalte Muschi" verantwortlich. Aber ich habe hier den Beweis, dass sie nicht nur Mix-Getränke machen.

Aber warum heißt das Bier "Schröder". Dazu gibt es eine Legende:
Bergmann Schröder soll in den 50ern bei einem schlagenden Wetter drei Kumpel und sich gerade noch aus der Grube gerettet haben. Knapp dem Tod entronnen trank er auf sein Glück einen zu viel über den Durst. Auf dem Nachhauseweg stürzte er über einen Kaninchenstall und brach sich das Genick. So rettete Schröder an jenem Tag zum zweiten Mal Leben - diesmal die Kaninchen vor dem Kochtopf.

Das Schröder habe ich nun in einen Bierseidel geschüttet. Goldig steht es im Glas, der Schaum ist annehmbar. Das Bier selbst riecht grasig und ist im Antrunk hopfig, ein leichte herbe Note. Der weitere Geschmack verflacht und der Abgang ist nicht lange anhaltend.

Mein Fazit ist aber positiv: Ein guter Start eines neuen Bieres aus dem Ruhrgebiet. Es ist geschmacklich kein besonderes Bier, aber in Verbindung mit der Herkunft und dem in Retro-Look gehaltenen Etikett kann es in Essen und hoffentlich auch in der Umgebung ein Kultbier werden.

Sonntag, 15. September 2013

Adnams Sole Star / Großbritannien

Heute gab es nach dem Gottesdienst statt einem Kirchkaffee eine Kirchwurst und da ich es liebe zu grillen, stand ich am Grill. Und morgens um 11 Uhr wollte ich mich nicht mit einem Bier vor der Kirche postieren. So freute ich mich eben auf der Couch auf ein kleines Bier.

Uwe hat mir aus seinem letzten Wales-Urlaub leckeren Senf und eine Flasche Bier mitgebracht: Adams Sole Star. Ideal für einen Sonntagnachmittag, da es gerade mal 2,7 Alkohol beinhaltet.

Typisch für ein englisches Bitter ist die dunkle Farbe und der geringe Schaum. Der Geruch ist unspektakulär. Dafür hat es der Antrunk in sich. Hier wurde mit viel Hopfen gearbeitet, ein fruchtiger Geschmack überrascht. Jedoch verwässert der Geschmack recht schnell. Ein Problem, das bei alkoholreduzierten Biere häufig vorkommt. So ist der Abgang auch nicht zu intensiv. Schade.

Ein leckeres Bier für den Nachmittag aber nichts, was man einen Abend lang trinken möchte.

Samstag, 14. September 2013

Käuzle

Heute ein Käuzle. Am Donnerstag hat mich eine Arbeitskollegin darauf aufmerksam gemacht, dass die Kauzen-Brauerei in Ochsenfurt und nicht in Würzburg ihren Sitz hat. Da hatte ich meinen Mund wohl zu voll genommen. Es wurde mir aber verziehen.

Das Etikett ist schon auffallend mit der Comic-Eule auf rotem Grund. Es sieht witzig und modern aus. Und wenn man sich die Schriftzüge auf dem Etikett ansieht, hoffe ich, dass ich hier der einzige bin, der seinen Mund zu voll genommen hat. Zum einen sehe ich: "Vorzügliches, herrliches Kultbier", aber auch "... ein Käuzle unters Schnäuzte."

Eingeschüttet sieht es wie ein Pils aus und es riecht mit einem leichten Hopfen auch danach. Um es kurz zu machen, es ist ein Bier, das man gerne direkt aus der Flasche zischen möchte. Der Hopfen kommt leicht daher, aber im Mittelgang ist es süffig. Sehr süffig sogar. Den herben Nachgeschmack hat man noch lange in der Kehle und man ärgert sich, dass die Flasche so schnell leer ist.

Eigentlich egal, ob das Bier aus Würzburg oder Ochsenfurt kommt, lecker ist das Käuzle auf jeden Fall.

Freitag, 13. September 2013

Stiegl Hausbier Weltenbummler / Österreich

Als Freund österreichischer Biere schaue ich mir immer wieder mal die Internetseiten diverser Brauereien aus Austria an und da sah ich, dass die Brauerei Stiegl in kleiner Auflage Hausbiere braut. Manko war, dass es das Bier nur in wenigen Geschäften in Österreich zu kaufen war und der Versand auch nur in Österreich erfolgte. Da meine Schwiegereltern quasi ihren zweiten Wohnsitz in Tirol haben, habe ich es ausgenutzt und die drei Hausbiere zu denen liefern lassen.

Weltenbummler nennt es sich. Gebraut aus Wasser, Bio-Gerstenmalz, Bio-Hopfen und Hefe. Abgefüllt in einer 0,75-l-Flasche klassisch mit Kronkorken und mit einem Alkoholgehalt von 4,9 %. Für ein Pale Ale finde ich es moderat.

Eine leichte Trübung steht im Glas, der Schaum ist fest und grobporig. Der Geruch ist fruchtig, habe aber bei einem Pale Ale nichts anderes erwartet. Im Internet steht zu dem Bier, dass es in der Nase prickelt. Ja, es stimmt. So wie bei einer Ahoi-Brause, aber das sind zum Glück die einzigen Gemeinsamkeiten.

Aber was schmecke ich? Leichte Grapefruit, etwas Karamell. Spannende Mischung. Die Kohlensäure ist minimal, richtig angenehm. Zwischendrin flacht der Geschmack etwas ab, dafür wird man durch einen langen und intensiven Abgang entschädigt.

Leckeres Bier, ich bin sehr gespannt, wie die anderen beiden Hausbiere von Stiegl sind.

Montag, 9. September 2013

Bolten Ur-Weizen

Da habe ich am Samstag ein Folk-Konzert besuchen wollen und kurz vorm Beginn drückte mir Uwe, der Gitarrist,  eine Flasche Bolten Ur-Weizen mit den Worten in die Hand, dass ich das mal testen sollte. Nein, testen muss.

Die Brauerei Bolten aus Korschenbroich, die älteste Altbierbrauerei der Welt, braut ein Weißbier. Ich kann nicht verheimlichen, dass mich da eine gewissen Skepsis übermannte. Aber das Ur-Alt überzeugte mich so sehr, dass ich es gerne testen wollte.

Das Weißbier ist naturtrüb und hell, der Schaum kommt gewaltig. Die Kohlensäure ist recht aktiv im Glas, sieht alles zusammen schön aus. Das Bier riecht nach Zitrone. Jedoch nach frischer Zitrone und nicht nach einer Seifenlauge.

Der erste Schluck überrascht mich schon. Ich schmecke wenig Hefe, aber dafür ist es recht malzig. Eine Kombination, die ich nicht unbedingt bei einem Weißbier vermutet hätte. Es ist erfrischend, es ist lecker mit einer minimalen säuerlichen Note und der Abgang ist angenehm lang.

Vor paar Tagen sagte ich noch, dass ein Weißbier nur aus Süddeutschland kommen kann, aber das Bolten Ur-Weizen hat mich eines besseren belehrt.

Sonntag, 8. September 2013

Fix / Griechenland

Am Freitag waren wir beim Griechen unseres Vertrauens in Schwelm, die Taverna Xenios. Da es in dem Lokal eine schöne Ouzo-Karte gibt, habe ich wenig Bier getrunken. Den Plomaris kann ich empfehlen, aber einen Ouzoblog werde ich nicht schreiben. Mir ist aber aufgefallen, dass es neben den üblichen Verdächtigten auch ein griechisches Bier gibt, das Fix. Mit Spyros vom Restaurant zum Abschied geklärt, dass ich eine Flasche mitnehmen kann und seinen Vater habe ich ein Glas abgeluchst. Besonders zur Freude meiner Frau, die sich über die wachsende Anzahl meiner Biergläser weniger freut.

So trinke ich heute nun nach zwei Tagen meine Flasche Fix. Spyros hat mir noch auf dem Weg gegeben, dass ich das Bier eiskalt trinken sollte. Habe ich geschafft.

Maisgelb ist das Fix und die Schaumbildung ist gewaltig, recht schnell ähnelt der Schaum aber einer dünnen Mondlandschaft. Das Bier, das einem Lager ähnelt, riecht, aber ich kann nicht sagen, was ich da rieche. Der Geschmack ist ungewohnt, ich bin schon verleitet zu sagen, ich schmecke einen Maissalat der zu viel Essig abbekommen hat. Ja, das Bier schmeckt nach Mais und auf der Zutatenliste finde ich keinen Mais. Recht traditionell wird hier mit Wasser, Hopfen, Hefe und Gerstenmalz gearbeitet. Hinzu kommt, dass das Bier etwas säuerlich ist.

Das Fix hat dadurch einen sehr intensiven Geschmack und einen langen Abgang. Jedoch vermisse ich Würze, der Maisgeschmack ist dominant. Aber wie kommt der dort rein? Ich weiß nicht, was ich von dem Bier halten soll, jedoch erinnere ich mich an den tollen Abend in der Taverna Xenios, wo Papa den Ouzo von Tisch zu Tisch bringt.

Freitag, 6. September 2013

Falcon Beer / Schweden

Uwe war mich am Mittwoch besuchen und zog aus seinem Rucksack einen 6er-Träger Falcon. Glyn hat es ihm in die Hand gedrückt mit dem Kommentar, dass Uwe ja jemanden kennt, der das mag. Dieser jemand bin ich und alleine schon der Anblick der Dose steigert die Vorfreude, dass wir in vier Wochen in Stockholm sind. Ich sehe mich durch die Altstadt laufen und in einem Lokal abends ein frischgezapftes Bier zu trinken. Ok, zu einem leicht angehobenen Preis.

Ich freue mich wie blöd, dass Glyn an mich gedacht hat. Irre.

Die Schweden sind jetzt weniger dafür bekannt, dass sie bekanntes Bier brauen. Das stimmt. Und ich würde nicht auf die Idee kommen extra für den Biergenuss nach Stockholm zu fliegen, aber besonders beim Falcon (und vielleicht noch beim Pripps Blå und Norrland Guld) habe ich dieses Schwedengefühl. Ich rieche förmlich die Kanelbullar, sehe die Bratwurstverkäufer mit ihren mobilen Verkaufsstellen, aber auch die kleinen Inseln vor der Küste.

Was will ich damit sagen? Es ist heute kein objektiver Beitrag, der ist gefärbt. Und zwar blau-gelb.

Falcon gehört mittlerweile zu Carlsberg und hat ihren Sitz in Falkenberg. Das Bier riecht ganz leicht nach Malz. Schaum ist nicht vorhanden. Ich kann mich aber nicht erinnern jemals schwedischen Schaum geschmeckt oder gesehen zu haben. Das Falcon hat 2,8 % Alkohol, was aber in Schweden normal ist. Wenn ich mich richtig erinnern kann, bekommt man in den schwedischen Supermärkten auch ein Bier mit 3,7 %. Sollte man ein stärkeres Bier haben wollen, dann muss man ein Systembolagt, ein Alkoholgeschäft, aufsuchen. Es wird daher nicht verwundern, dass das Bier recht laff ist, regelrecht verwässert. Aber hier macht das alles gar nichts, denn es ist Schweden. Wenn man etwas Hopfen schmecken möchte, dann sollte man einen großen Schluck nehmen, dann hat man einen herben Geschmack. Aber keine Frage, als Durstlöscher geeignet.

Sonst würde ich mich nicht so positiv äußern, aber das Bier steckt voller Erinnerungen. Es gehört zu meinen Favoriten, was ich wohl nicht jedem erklären kann.

Donnerstag, 5. September 2013

Bier wird teurer? Warum?

Wieder habe ich einen Artikel gesehen, dass große Brauereien ihre Preise anheben wollen. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie Personalkosten werden da als Begründung genannt. 

Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Aussage von Oliver Bartelt, Sprecher der InBev Gruppe (Becks, Diebels, Hasseröder) an: „Es wird zwar weniger getrunken, aber dafür sind die Leute bereit, mehr Geld auszugeben, um ein Markenerlebnis zu haben. Die Zukunft des Biermarktes liegt im Bereich Premium.“

Da schwillt mir der Kamm. Die großen Brauereien haben aktuell ein Imageproblem. Zum einen sagt man einigen von denen nach, dass sie sich bei den Bierpreisen absprechen (das Bundeskartellamt ermittelt). Dann schmecken die sogenannten Fernsehbiere (also die mit der teuren Fernsehwerbung), die sich selbst oft auch als Premiumbiere bezeichnen, immer ähnlicher. Schade finde ich, dass viele dieser Biere in ihrem Leben keine Hopfendolde gesehen haben. Aber ist ja alles Premium. 

1. Preisabsprache 
Die hier involvierten Brauereien haben ein Problem mit der Glaubwürdigkeit.  Zwar hat die eine oder andere Brauerei die Absprachen zugegeben, aber um Vertrauen beim Kunden zurückzuerobern, sollten sie nicht an Preiserhöhungen denken. Heute habe ich gehört, dass z. B. Radeberger, Krombacher und Bitburger über höhere Preise nachdenken. 

2. Werbung
Ich bin mir sicher, wenn die großen Brauereien ihre Werbehaushalte halbieren, kann die eine oder andere Preiserhöhung vermieden werden. Und Oettinger macht es doch allen vor, dass man auch ohne Werbung ein absatzstarkes Bier brauen kann. 

3. Flaschenindividualität
Immer mehr Brauereien meinen, wenn sie gewachsen sind, dass dann deren Name auf die Flasche geprägt und an der Form gebastelt werden muss. Für mich ist das großer Blödsinn. Diese Flaschen müssen extra sortiert werden, was sicher nicht gratis ist, und die Transportkosten sind auch entsprechend hoch. Denn wenn das Bier nur an einem Ort in Deutschland  in die geprägten Flaschen abgefüllt wird, müssen diese auch wieder an diesen einen Abfüllort zurück. Dank der gut sortierten Getränkemärkten kann man auch in Bayern ein Bier aus Schleswig-Holstein kaufen. Ferner kommt noch hinzu, dass das Design der Flasche ja auch bezahlt werden muss. Über die Individualität der Bierflaschen rege ich mich mittlerweile so auf, dass ich überlege, ob es Sinn macht eine Petition beim Bundestag einzureichen. Ich versuche beim Bierkauf darauf zu achten keine geprägten Bierflaschen zu kaufen. 

Wenn die großen Brauereien über Preiserhöhungen nachdenken, denke ich mir, dass nun der Moment gekommen ist, um den kleineren Brauereien eine Chance zu geben. Und trinkt lokal, unterstützt den regionalen Markt vor der Haustür. 

Mittwoch, 4. September 2013

Welde N°1 Premium Pils

Ich mopper jetzt mal, denn dieses Bier würde ich von der Verpackung her nie, wirklich nie, kaufen. Aber ich habe paar Flaschen Bier gewonnen und das war dabei.

Zum einen diese geschwungene Flasche. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Brauereien ihre individuellen Flaschen haben müssen. Aber dazu habe ich mich bereits vor Wochen ausgelassen. Die andere Unart dieses Bieres ist, dass es den Handgranatenverschluss hat. Diesen Kronkorken reißt man ab. Ich bleibe dabei, die Verletzungsgefahr ist groß.

Aber nun zum Bier. Sehr hell ist es, der Schaum steht gut da. Das Bier riecht würzig und es schmeckt auch so. Der Hopfen kommt gut durch und der Malz rundet das Bier ab. Es ist ein sehr schmackhaftes Bier, ohne Frage.

Jedoch bleibe ich dabei, dass ich dieses Bier nicht wegen der Flasche kaufen würde. Völlig unerheblich,  wie gut es schmeckt

Dienstag, 3. September 2013

Commerzienrat Riegele Privat

Und wieder ein Bier mit einem ungewöhnlichen Namen: Commerzienrat Riegele Privat. Ein Bier, wo ich aufgrund der Optik sauer bin. Wass soll der in Aluminiumfolie gehüllte Flaschenhals? Ich dachte, das diese Mode seit zwanzig Jahren vorbei ist. Zum einen ist es eine Umweltsauerei, aber die Folie bröckelt schon mal und man hat den Mist im Bier oder, wie bei mir, im Bart hängen.

Das Bier selbst ist maisgelb und der Schaum sitzt fest wie eine Krone oben drauf. Edel schaut es aus. Ich rieche Malz und schmecke es auch. Sehr süffig ist es. Später macht sich der Hopfen bemerkbar, aber dieser würzt und buttert nicht.

Ein respektables Bier aus Augsburg

Montag, 2. September 2013

Diekirch Premium / Luxemburg

In der ARD läuft gerade die Diskussionsrunde der kleinen im Bundestag vertretenen Parteien. Bevor ich drohte einzuschlafen, dachte ich mir, ich trinke heute mal ein kleines Bier und wählte eins aus dem kleinen Luxemburg: Diekirch Premium. Wieder ein Bier aus Luxemburg, die Vorfreude ist groß.

Schon der Anblick des Glases führte dazu, dass ich den Ton vom Fernseher abgeschaltet habe, um mich auf diese Braukunst zu konzentrieren. Goldig sieht es aus, der Schaum hat eine mittlere Qualität, übersteigt aber die Diskussionsqualität der drei Parteien.

Der Geruch ist neutral, leichten Hopfen rieche ich, aber nicht mehr. Der erste Schluck lässt den Wunsch aufkommen dieses Bier zischen zu wollen. Die Kohlensäure perlt leicht, man muss keine Angst haben ein Bäuerchen unterdrücken zu müssen. Der Geschmack ist würzig und hält lange an.

Von der Brauerei Diekirch habe ich schon bessere Biere getrunken, aber schlecht ist das Premium nicht. Es ist ein solides Bier. Lecker. Bei meinem nächsten Einkauf in Luxemburg werde ich einen 6er-Träger davon einpacken, neben den anderen Bieren.