Montag, 29. Juli 2013

Moritz Fiege Bernstein

Im Jahr 2011 musste die Schwelmer Brauerei den Betrieb einstellen. Da ich selber aus der kommunalen Nachbarschaft komme, fand ich das sehr traurig. Traurig aus mehreren Gründen: Wieder konnte sich eine kleine Brauerei gegen die großen Industriebrauereien nicht durchsetzen. Ein Stück Brautradition im bergischen Land ist weggebrochen, inklusive der wegfallenden Arbeitsplätze. Und mein Lieblingsbier gab es nicht mehr. Was habe ich das Schwelmer Bernstein geliebt. Die feste Schaumkrone, diese tolle, edle Farbe und dann das einzigartige Aroma. Sehr schön in eine Bügelflasche gefüllt. Ganz großes Kino. Aber von einen auf den anderen Tag gab es das nicht mehr. Mit meiner Frau bin ich zu den umliegenden Getränkemärkten gefahren, um Restbestände noch aufzukaufen. Aber auch die waren mal aufgebraucht.

Mir war nicht bewusst, dass der Begriff Bernsteinbier geschützt war und nur die Schwelmer Brauerei dieses brauen durfte. Nach der Insolvenz wurde der Begriff frei und die Bochumer Brauerei Moritz Fiege hat sich darum bemüht. Und nun wird seit 2012 in Bochum Bernsteinbier gebraut.

Erst war ich ja skeptisch. Darf ich mich an eine verschollene Liebe in einem neuen Gewand unbefangen wagen? Mutig war ich und ich habe es nicht bereut. Es riecht mild und schmeckt noch milder. Das Malz kommt gut zur Wirkung, obwohl die Kohlensäure gering ist. Man schmeckt auch Karamell. Mein Arbeitskollege Ansgar würde es als Genuss bezeichnen und ich könnte da nur zustimmen. Ein Bier, wo man aufpassen muss, dass man rechtzeitig den Absprung schafft, so süffig ist es.

Ich könnte zwischen dem Schwelmer Bernstein und dem Bernstein von Moritz Fiege einen Vergleich ziehen und ich halte es diplomatisch: beide sind sich sehr ähnlich. Beide sind sehr lecker. Aber am wichtigsten ist, ich habe es wieder.

2 Kommentare:

  1. Hatte Fiege nicht sogar das Rezept gekauft?

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    1. Ne, das Bernstein schmeckt auch etwas anders. Hier ging es "nur" um die Lizenz.

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