Montag, 29. Juli 2013

Moritz Fiege Bernstein

Im Jahr 2011 musste die Schwelmer Brauerei den Betrieb einstellen. Da ich selber aus der kommunalen Nachbarschaft komme, fand ich das sehr traurig. Traurig aus mehreren Gründen: Wieder konnte sich eine kleine Brauerei gegen die großen Industriebrauereien nicht durchsetzen. Ein Stück Brautradition im bergischen Land ist weggebrochen, inklusive der wegfallenden Arbeitsplätze. Und mein Lieblingsbier gab es nicht mehr. Was habe ich das Schwelmer Bernstein geliebt. Die feste Schaumkrone, diese tolle, edle Farbe und dann das einzigartige Aroma. Sehr schön in eine Bügelflasche gefüllt. Ganz großes Kino. Aber von einen auf den anderen Tag gab es das nicht mehr. Mit meiner Frau bin ich zu den umliegenden Getränkemärkten gefahren, um Restbestände noch aufzukaufen. Aber auch die waren mal aufgebraucht.

Mir war nicht bewusst, dass der Begriff Bernsteinbier geschützt war und nur die Schwelmer Brauerei dieses brauen durfte. Nach der Insolvenz wurde der Begriff frei und die Bochumer Brauerei Moritz Fiege hat sich darum bemüht. Und nun wird seit 2012 in Bochum Bernsteinbier gebraut.

Erst war ich ja skeptisch. Darf ich mich an eine verschollene Liebe in einem neuen Gewand unbefangen wagen? Mutig war ich und ich habe es nicht bereut. Es riecht mild und schmeckt noch milder. Das Malz kommt gut zur Wirkung, obwohl die Kohlensäure gering ist. Man schmeckt auch Karamell. Mein Arbeitskollege Ansgar würde es als Genuss bezeichnen und ich könnte da nur zustimmen. Ein Bier, wo man aufpassen muss, dass man rechtzeitig den Absprung schafft, so süffig ist es.

Ich könnte zwischen dem Schwelmer Bernstein und dem Bernstein von Moritz Fiege einen Vergleich ziehen und ich halte es diplomatisch: beide sind sich sehr ähnlich. Beide sind sehr lecker. Aber am wichtigsten ist, ich habe es wieder.

Freitag, 26. Juli 2013

Monteith's Pilsner / Neuseeland

Von der Monteith's Brauerei aus Neuseeland hatte ich vor geraumer Zeit das Summer Ale zum Test und das hat mir sehr gut gefallen. Nun gibt es das Pils aus der Brauerei und ich bin sehr gespannt.

Die Farbe ist kräftig und der Schaum erinnert an die Wolkendecke überm Mururoa-Atoll. Quasi nicht vorhanden. Das Foto täuscht, denn kurz nach dem Foto hat jemand die Luft raus gelassen. Zum Geschmack gibt es nicht viel zu sagen. Wenn ich sage, dass das Bier schwach ist, dann stimmt es nicht, denn der Geschmack ist kraftlos. Es fehlt an Würze, das Aha-Erlebnis fehlt. Mehr Hopfen wäre schön gewesen. Jedoch man kann es gut trinken, es schmeckt nicht unangenehm. Es ist eines dieser Biere, die man am Urlaubsort gerne trinkt, aber man sollte sich kein Biersouvenier mit in die Heimat nehmen.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Kozel Cerny / Tschechien

Von Kozel gibt es auch ein Schwarzbier. Das war mir neu. Ich kannte bis jetzt nur das Pilsener und das ist mir positiv aufgefallen. Bemerkenswert fand ich beim Pils, dass der Alkoholgehalt für den deutschen Markt nicht hochgepimpt worden ist, denn es wird hier genau wie in Tschechien mit einem Alkoholgehalt von 4,2 % verkauft.

Nun habe ich das Schwarzbier vor mir und es heißt zu recht Schwarzbier. Von der Farbe könnte es als Stout durchgehen. Vielleicht hatte ich daher eine andere Geschmacksvorstellung. Das Bier kommt mild daher. Es lässt sich zischen, es ist süffig. Interessant ist, dass das Malz gut dosiert ist und sich die Röstaromen regelrecht erahnen lassen. Ein langer Abgang entfaltet sich, mit einer sehr leichten Bitternote. Im Vergleich zum Pils von Kozel ist das Cerny noch alkoholärmer, das hat gerade mal 3,8 %.

Irre finde ich aber das Etikett der Flasche. Der Ziegenbock, der lüsternd zum Bierkrug schaut, ist weltklasse. Wie kommt man auf solche tolle Ideen und wer hat den Mut dieses Etikett zu verwenden?

Es ist ein solides Bier, das zu einem deftigen Essen passt. Kultqualitäten hat definitiv das Etikett.

Montag, 22. Juli 2013

Brew Dog Punk IPA / Schottland

Ein Indian Pale Ale. In der letzten Zeit, wurde ich schon mal gefragt, was das überhaupt bedeutet. Nun versuche ich es mal mit meinem gefährlichen Halbwissen zu erklären. Wo Indien noch eine britische Kolonie war, wollte man die Briten nicht ohne Bier lassen und hat ein Bier gebraut, was den langen Weg nach Indien übersteht. Man hat sich dann dazu entschlossen, ein Bier mit viel Hopfen zu produzieren, um es so haltbarer zu machen. Heute muss man das Bier nicht unbedingt haltbarer machen, da die Wege nicht mehr so weit sind, aber man hat sich an die alten Rezepte erinnert, um dem Biermarkt neues Braugut zu präsentieren. Bei den bekannten Industriebieren, die wir aus der Werbung kennen, die uns die Bundesliga oder sonntags den Tatort präsentieren, wird nur eine Hopfensorte verwendet und davon recht wenig. Um aber an Geschmack zu kommen, muss Hopfen ran und davon nicht zu wenig. Und wenn man kreativ ist, nimmt man nicht nur eine Hopfensorte.

So ein IPA habe ich nun vor. Das Punk IPA von Brew Dog aus Schottland. Hier haben die Brauer Mut bewiesen und bastelten aus vier neuseeländischen Hopfensorten dieses Bier. Es schmeckt erfrischend und wie so oft erlebt man einen halben Obstkorb im Mund. Ich finde es weiterhin faszinierend, wie man das nur mit den Grundrohstoffen hinbekommt. Alles ohne Aromen. Toll.

Aber mir fehlt etwas. Ich finde den Geschmack nicht voll, nicht rund. Den zweiten Geschmack finde ich ziemlich verwässert. Jetzt jammere ich auf hohem Niveau. Wenn ich ein verwässertes Bier erklären sollte, hole ich eigentlich den guten Schulatlas von Dierkes aus dem Regal und zeige das Sauerland.

Mein Fazit: Der erste Eindruck ist gut, dann wird der Geschmack langweilig. Aber mein Freund Bernd freut sich bestimmt über das Etikett für seine Sammlung.

Sonntag, 21. Juli 2013

Maisel & Friends Jeff's Bavarian Ale

Da war ich gestern mit meiner Frau beim Edeka einkaufen und ich wollte ursprünglich auch kein Bier kaufen. Kurz vor der Kasse sah ich viel Licht. Dort stand ein Werbeaufsteller, sehr stabil, wo 0,75-l-Flaschen drapiert waren mit den drei Sorten von Maisel & Friends. Sehr edel sahen die Flaschen aus und ich habe alleine aufgrund des Preises nur zwei Flaschen ausgesucht.

Ich wusste, dass dieses Bier von der Maisels-Brauerei, die das fantastische Weißbier brauen, stammt und zuhause habe ich mir den sehr ansprechenden Internetauftritt angesehen. Toll.

Nun habe ich das Bavarian Ale mit einem Alkoholgehalt von 7,1 % geöffnet und eingeschüttet. Eine natürliche Trübung und es riecht fruchtig, voll beerig. Der erste Schluck ist grandios, ich kann mich nicht entscheiden, ob es mehr nach Frucht oder mehr nach Hopfen schmeckt. Aber der Geschmack ist wunderbar. Bereits jetzt hat sich der Preis von knapp 5,- € gelohnt für die Flasche. Auf dem zweiten Blick harmoniert die Frucht mit der Würze. Davon möchte man mehr trinken.

Auf dem Etikett steht, es ist deren stärkste Liebeserklärung an Bayern, ich erweitere, es ist auch die leckerste Liebeserklärung. Schaut euch auch das Video an.

Samstag, 20. Juli 2013

Föroya Bjór Black Sheep / Färöer

Vor sechs Wochen waren wir ja beim Bierzwerg in Greven und als letztes Bier griff ich zu der Flasche Black Sheep. Ich dachte da eigentlich an die wunderbare Brauerei aus Yorkshire. Erst zuhause habe ich mir die Flasche genauer angesehen und war überrascht, was ich für einen Schatz ich in meiner Hand hatte. Ein Bier von den Färöern.

Färöer? Also Bier fällt mir da nicht sofort ein. Ich muss eher an ein Fußballqualifikationsspiel denken, wo Österreich gegen die Färöer verloren hat und der färinger Torhüter mit einer Pudelmütze auf dem Platz stand. Im Jahr 2010 gab es im Nordis-Magazin einen Artikel über Bier von den Färöern. Sehr lesenswert.

Es ist ein dunkles Bier, wie der Name es ja schon sagt und hat einen Alkoholgehalt von 5,8 %. Um mal einen dummen Spruch zu bringen, der Schaum ist so schnell verschwunden wie die Färöer, wenn man über sie hinweg fliegt. Genug gekalauert. Das Bier ist würzig und süffig. Mild im Abgang. Nicht aufdringlich, sehr weich. Davon möchte man mehr trinken. Das Bier ist gelungen und ich hätte nun keine Angst, wenn man mich auf den Färöern aussetzen würde. Leckeres Bier gibt es dort. Und Fußball spielen sie dort auch. Also der Samstagnachmittag ist gesichert.

Detmolder Thusnelda

Was für ein witziges Etikett. Da hat sich die Brauerei Strate aus Detmold etwas besonderes einfallen lassen und das lässt sich nicht nur am Etikett feststellen, das von dem bekannten Karikaturisten Harald Klavinius gestaltet worden ist. Im Jahr 2009 jährte sich zum 2000. mal die Varus-Schlacht im Teuteburger Wald. Arminius hat die Römer geschlagen und Die Frau vom Arminius war Thusnelda. Dieser Thusnelda, der Eherfrau von diesem Helden, hat die Brauerei nun ein Bier gewidmet und ihr zu Ehren auch ihren Namen verwendet.

Das Bier ist würzig, sehr würzig und mit den 30° C ist es zu warm dieses Bier. Ich könnte mir gut vorstellen, es eher im Herbst oder Winter zu trinken. Aber kein Thema, das ist ein gutes Bier. Faszinierend finde ich, dass es hinter der Würze die Süße des Malzes versteckt hat. Die Kohlensäure versteckt sich erst gar nicht, sie ist sehr dominant.

Da das Thusnelda auch von Frauen gebraut wird, kann es getrost als Frauenbier bezeichnet werden.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Simon Dinkel / Luxemburg

Und wieder ein Bier aus Luxemburg und wieder ein leckeres. Jetzt ist es aber ein besonderes Bier, denn das Simon Dinkel wird aus Dinkelmalz gebraut. Und diese besondere Getreidesorte spiegelt sich nicht nur im Geschmack wieder. Ein sehr helles Gelb befindet sich im Glas. Wenn das Simon nicht schmecken würde, könnte man es als Urinprobe bezeichnen, aber das wird dem Bier nicht gerecht.

Das Simon Dinkel ist spritzig, es macht Freude es zu trinken. Aber das Bier schmeckt auch anders. Wenig Hopfen, ich habe fast den Eindruck, dass sich eine Nuss in der Flasche verirrt hat, was aber nicht negativ ist. Und es ist ein trockenes Bier, wo man Angst hat, dass das Glas bald leer seien könnte.

Bis jetzt war jedes Bier aus Luxemburg ein Volltreffer. Wenn ich es beruflich einrichten könnte, würde ich auswandern. Schönes Land und tolle Brauereien. Braucht man mehr?

Mittwoch, 17. Juli 2013

Pardál / Tschechien

Für dieses Etikett muss ich mal ein größeres Bild nehmen. Es handelt sich hier um das tschechisches Pils "Pardál" aus dem Hause Budweiser und das Etikett ist so besonders, dass ich an meinen Freund Bernd denken muss, der Bierflaschenetiketten sammelt. Auffallend fand ich den Panther mit den LED-Augen, aber beim Satz unterm Namen musste ich mir verwundert die Augen reiben. Da steht "Entwickelt von echten Kerlen wie Dir". Respekt. Als höriger Kunde fühle ich mich selbstredend angesprochen und rechne mit einem männlichen Bier.

So männlich ist das Bier gar nicht. Die schwache Kohlensäure fällt auf. Aber schwache Kohlensäure gibt kein Bäuerchen. Für das Foto musste ich auch sehr schnell sein, da der Schaum sehr schnell untergetaucht ist. Beim Alkoholgehalt habe ich den Eindruck, dass hier wieder für den deutschen Markt das Pils gepimpt worden ist. Wenn ich es im Internet richtig recherchiert habe, dann wird das Bier in Tschechien mit 3,8 % verkauft und hier hat es 4,5 %.

Wie ein Pils hat es einen herben Geschmack, jedoch wird dieser leicht süßlich. Bedauerlich ist aber auch, dass das Pils sehr schnell schal schmeckt. Na gut, da es noch Geschmack hat, wird es kein Kölsch sein. Aus der Ferne denken meine Nachbarn bestimmt, ich trinke Apfelsaft. Für Bernd und für das Etikett habe ich die Flasche gerne gekauft. Aber sonst? Es ist eine Erfahrung.

Montag, 15. Juli 2013

Brauhaus Weiza / Liechtenstein

90 Jahre lang gab es in Liechtenstein keine eigene Brauerei. Das endete im Jahr 2007 und in Schaan wurde das Brauhaus gegründet und ist die einzige Brauerei des Landes. So stimmt auch der Slogan auf dem Etikett: "Ein Land. Ein Bier."

Sehr erschrocken war ich, wo ich das Bier im Glas gesehen habe. Das Weizen ist mit seinem grobporigen Schaum so trüb, dass ich dachte, ich hätte ein Bananen-Weizen vor mir. Es riecht leicht fruchtig, aber die Würze ist sehr präsent. Aber der erste Schluck hat meine Angst vertrieben. Ich weiß nicht welche, aber es schmeckt nach Kräutern und dabei noch recht süffig. Es säuert nicht nach, wie ich es von Weizenbiere her kenne.  Sehr angenehm ist es. Toll.

Wieder habe ich aus einem kleinen Land ein fantastisches Bier getrunken und ich bin wirklich beeindruckt. Ich habe noch zwei weitere Biere des Brauhauses aus Schaan in meiner Bierkammer und ich freue mich auf das Helle und das Dunkle.

Sonntag, 14. Juli 2013

Propeller Aufwind

Ein witziger Name. Da braut die Brauerei Bosch unter dem Namen "Propeller"zwei neue Biere und ich habe das IPA "Aufwind" heute im Test. Ja, ich freue mich, dass sich auf dem Biermarkt etwas tut und dass die jungen Wilden mit Hopfen experimentieren.

Da habe ich nun das "Aufwand" in ein Glas geschüttet. Originell finde ich, dass auf der Homepage der Brauerei der Hinweis steht, dass man das Bier nie aus der Flasche trinken soll. Das Bier im Glas sieht gut aus. Satte honiggelbe Farbe mit fester Schaumkrone.

Wieder erreicht meine Nase eine fruchtige Note. Der erste Schluck ist toll. Mich erreicht die Bitterkeit und der Geschmack einer Pampelmuse. Im Abgang ist das Bier recht süß und mild. Der Alkoholgehalt liegt bei 6,5 %.

Wenn dass die Zukunft des deutschen Bieres ist, dann freue ich mich auf die kommenden Jahre. Großartig!

Freitag, 12. Juli 2013

Monteith's Summer Ale / Neuseeland

Freitagnachmittag, ich bereite mich auf das Wochenende vor und war kurz davor mir einen Espresso zu kochen. Nun sah ich diesen hellen Himmelskörper, der mir sagt, dass wir Sommer haben. Sofort ging mir ein Licht auf und ich wusste, ich habe von der Monteith's Brauerei das Summer Ale im Kühlschrank und ich sagte mir, einen Espresso kann ich mir auch später machen.

Mein erstes Bier aus Neuseeland. Ich gebe ja zu, dass ich aufgrund der Entfernung Respekt habe und meine Vorfreude ist gestiegen. Auffallend ist, dass für ein typisches Ale die Schaumbildung sehr gering ist. Aus dem Glas kommt mir ein fruchtiger, ein angenehmer Geruch entgegen. Das Ale hat einen würzigen Geschmack, bittert aber nicht und erinnert mich etwas an Almdudler, der österreichischer Kräuterlimonade. Bei einem Alkoholgehalt von 5,0 % ist es kein Radler, aber der Geschmack ist irre.

Es ist kein Bier, das ich einen ganzen Abend trinken möchte, aber es ist ein leckeres Bier. Ein schönes, aromatisches Sommerbier. Im Herbst und Winter sollte es mehr Hopfen haben, aber die Brauerei hat auch ein Winter Ale im Angebot. Mal sehen, ob ich das in einem halben Jahr hier in Deutschland zu kaufen bekomme. Aber wenn wir jetzt Sommer haben, dann ist in Neuseeland Winter, also müsste man jetzt doch eher das Winter Ale bekommen, aber warum ... Egal, wird mir nun zu kompliziert.

Bierblogg ist nun auf Facebook präsent

Seit gestern ist der Bierblogg unter dem Namen Bierologie auf Facebook mit einer eigenen Seite vertreten: www.facebook.com/bierblogg


Donnerstag, 11. Juli 2013

Thor Pilsner / Dänemark

Die Brauerei vom Thor Pilsner aus Dänemark kennen wir alle von der Tankstelle, denn die Brauerei braut auch Faxe. Faxe kennt jeder und die Folgen davon auch.  So war meine Skepsis recht groß, ob ich das überhaupt probieren wollte. Aber mutig wie ich bin, wagte ich mich.

Dänen lügen nicht? Stimmt. es ist ein Pils, aber kein besonders aromatisches. Bei dänischen Bieren habe ich oft den Eindruck, dass da etwas im Bier ist, was da nicht reingehört. Aber hier beim Thor Pilsner hat man den vollen Pilsgeschmack. Anfangs. Aber da hörte schon meine Euphorie auf. Das Bier ist im Antrunk würzig, dann kommt aber nichts mehr. Sehr schade, denn der Anfang war vielversprechend. So ist Thor "nur" ein effektiver Durstlöscher. 

Mittwoch, 10. Juli 2013

Colbitzer Heide-Pils

Da war meine Frau mit zwei Freundinnen in Magdeburg und haben mir zwei Flaschen Bier aus der Region mitgebracht. Colbitzer Heide-Pils. An Heide dachte ich zuerst an die Lüneburger Heide, aber Sachsen-Anhalt hat auch eine. Und eigentlich sollte sie bekannt sein, immerhin ist die Colbitzer Heide das zusammenhängende größte Heidegebiet in Mitteleuropa.

Hopfig ist das Pils und zwar so hopfig, dass ich kein Malz schmecke. Überraschend süffig wird es dann und macht das Bier spannend.

Es ist ein interessantes Bier. Hier zuhause würde ich es nicht kaufen, aber sollte ich mich mal in und um Magdeburg aufhalten, wäre das Heide-Pils eine gute Wahl.

Dienstag, 9. Juli 2013

Monthy Python's Holy Grail / Großbritannien

Monthy Python's Holy Grail. Da habe ich lange überlegt, ob ich dieses Bier überhaupt kaufen soll. Zu Monthy Python habe ich mir eher Gedanken gemacht, wenn es um den Ritter der Kokosnuss oder das Leben des Brian ging. An Bier dachte ich da nun wirklich weniger, nein, gar nicht. Da ich aber besonders beim Brian jede Zeile mitreden kann, war die Verlockung zu groß. Beim öffnen der Flasche dachte ich daran, wie ich mich in meiner Jugend nach der Bescherung an Heiligabend mit Freunden und Bier getroffen haben, um das Leben des Brian zu gucken. Sehr viel Nostalgie. Die Neugierde war dann einfach zu groß und gut temperiert habe ich das Bier mit einem Alkoholgehalt von 4,7 % in ein Pintglas gefüllt. Wie es sich für ein Ale gehört, ist die Schaumbildung minimal, alles andere wäre enttäuschend gewesen.

Der Geschmack ist typisch britisch. Der erste Schluck kommt sehr bitter daher, im Abgang fühlt man sich an eine Grapefruit erinnert. Unterm Strich muss ich sagen, dass dieses Bier kein Marketinggag gewesen ist. Der Geschmack ist ausgewogen und rund, wenn man das für ein Ale grundsätzlich behaupten kann. Auf den Flaschenrücken habe ich den Grund der Qualität erkannt. Holy Grail wird von der renommierten Black Sheep Brauerei aus Yorkshire gebraut. Von dort habe ich mir vor zwei Jahren einige leckere Biere mitgebracht und war damals schon beeindruckt.

Sonntag, 7. Juli 2013

Flensburger Edles Helles

Die Flensburger Brauerei feiert dieses Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum und hat ein altes Braurezept ausgegraben. Schon 1955 wurde das "Edle Helle"in Flensburg gebraut und man hat sich dazu entschieden dieses edle Bier wieder zu reaktivieren.

"Edles Helles" heißt es und genau so steht es vor mir. Die Schaumkrone erinnert mich an den Inhalt eines Schokoschaumtörtchen auf Waffel, früher durfte man noch Negerkuss dazu sagen. So richtig fest ist der Schaum, da möchte man gerne reinbeißen. Dazu noch die goldgelbe Farbe des Bieres, es sieht toll aus. Kurze Anmerkung zum Klang: ja, das Flens flenst.

Als erstes fällt mir auf, dass das Bier wenig Geruch hat. Vom Geschmack her fühle ich mich an den Norden erinnert. Es ist ein kräftiges, ein würziges Bier mit seinem Alkoholgehalt von 5,4 %. Und typisch für ein Flens, es hat viel Kohlensäure. Man sollte schon genau aufpassen, wo man das Bier trinkt, denn das Bäuerchen ist vorprogrammiert. Es ist ein herbes Bier, aber genau für die Biertrinker richtig, denen das Flensburger Pilsener zu bitter ist, die aber ein leckeres Pils trinken möchten.

Hier hat sich die Brauerei zu ihrem Jubiläum etwas wunderbares einfallen lassen. Ich habe schon eine Vorfreude auf das 150-jährige Jubiläum. Ich bin gespannt, was dann folgt.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Rother Bräu Öko Urtrunk

Heute war ich im Biomarkt. Morgen bekommen wir Besuch, Veganer kommen und wir wollten vorbereitet sein. Wir sind es nun und bei den Preisen weiß ich nun, dass ich nicht auf mein Fleisch verzichten werde. Aber egal. Ich habe mich mit einer Flasche Rother Bräu Öko Urtrunk belohnt. Der Name steckt voller Klischees, daher wollte ich es haben. Zu Biobier habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Das Bier selbst ist ja durch den Brauvorgang frei von Schadstoffen. Warum sollen wir dann mehr Geld für nicht immer besser schmeckendes Bier bezahlen? Dazu ist anzumerken, dass Bio-Anbau nicht das Ziel hat, gesündere Lebensmittel anzubauen; vielmehr soll vor allem umweltschonender und nachhaltiger produziert werden. Der Bayerische Rundfunk hat im Februar 2013 dazu einen interessanten Bericht veröffentlicht.
Nun aber zum Bier. Endlich wieder eine Flasche mit Bügelverschluss. Und diese ploppt sehr schön beim öffnen. Das Bier ist hell mit einer leichten Trübung, der Schaum ist fest. Beim ersten Antrunk kommt das Bier sehr süffig daher mit einer Malznote. Wenn der Schluck schon fast vergessen ist, kommt eine herbe Bombe daher, fast schon staubig. aber unterm Strich sehr angenehm. 

Bis jetzt fand ich von den Biobieren nur das Pinkus Müller aus Münster trinkbar, aber der Rother Bräu Öko Urtrunk ist eine gute Alternative.

Dienstag, 2. Juli 2013

Simon Pils / Luxemburg

Wieder ein Bier von meiner Tour durch Luxemburg. Das Simon Pils ist es und ich bin verwundert, wie gut das Bier aus diesem kleinen, feinen Land ist. Größten Respekt.

Wie auf dem Foto zu sehen harmoniert das Bier sehr schön mit dem Etikett. Das Pils kommt freundlich daher. Jedoch war ich über die Flaschengröße verwundert, denn sie beinhaltet gerade mal 0,25 Liter. Mein Freund Dieter würde es als ZwiPi (Zwischenpils) bezeichnen. Ich frage mich nur, warum man so ein tolles Getränk in ein so kleines Gebinde füllt.

Das Pils trinkt man aber gerne. Es geht runter wie Öl. Das Malz schmeckt man leicht heraus und dann wird der Geschmack herb mit einer angenehmen Würze. Genau so, wie man sich ein gutes Pils vorstellt.

Montag, 1. Juli 2013

111 Hefe Flaschl Weisse

Meine Juni-Lieferung vom Bierclub, wo ich ein Bierabo habe, habe ich erst Ende des Monats erhalten, da das erste Paket während des Transports kaputt gegangen ist. Im Juni gab es Bier vom Rosenheimer Auerbräu. Heute ist es "111 Hefe Flasche Weisse".

Bevor ich mit dem Bier anfange, muss ich mal was zur Öffnung schreiben. Was soll dieser Schwachsinn? Reicht nicht ein normaler Kronkorken aus? Muss so ein aufwändiger Verschluss gewählt werden, der aufwändiger zu produzieren ist und demnach das Bier unnötig teurer macht? Mich erinnert dieser Verschluss an das Schwarzbier der Friesischen Brauerei zu Jever, das Jever Dark. Das gab es auch mit diesem Verschluss und es gab derbe Schnittverletzungen. Dieser Handgranatenabzug ist aber nicht der Grund gewesen, dass es das Jever Dark nicht mehr gibt. Das liegt einfach daran, dass auch Jever in der Raderberger Gruppe aufgegangen ist und man dort neben Köstritzer kein weiteres Schwarzbier haben wollte.

Ok, aber nun zum Bier. Die Flasche selbst fällt auf. Ungewohnt ist, dass das Bier in einer 0,33er-Longneckflasche abgefüllt worden ist und das Etikett ist sehr modern. Oft stelle ich mir bei Weizenbiere fast schon Bauernmalerei vor, aber hier ist es abstrakte Kunst. Sehr schön. Man sieht schnell, dass man hier ein Trendbier auf den Markt bringen möchte. Das Bier selbst kommt sehr trüb daher und mir sind die riesigen Hefebrocken aufgefallen, die durch das Glas schwimmen. Der Schaum ist fest und das Bier ist spritzig erfrischend. Gut für den Sommer. Der Geschmack ist mild und erinnert an Banane. Umso mehr kann ich nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die Bananensaft in das gute Getränk kippen müssen. Es ist ein Weizenbier, das für Weizenbieranfänger geeignet ist, um auf den Geschmack zu kommen.