Freitag, 21. Juni 2013

Sierra Nevada Pale Ale / USA

Ein amerikanisches Bier aus einer prämierten Brauerei. Bei einigen von euch sehe ich die Fragezeichen in den Augen: Amerikanisches Bier und prämierte Brauerei? Die Amerikaner brauen mittlerweile richtig gutes Bier. Ich hatte auch Vorurteile, aber dank der Sendung "Hopfen und Malz verloren" im ZDF bin ich neugierig geworden. Aufhänger der Sendung war, dass beim World Beer Cup die deutschen Brauereien immer seltener erwähnt werden, auch in den typisch deutschen Klassen wie "Pilsener deutscher Brauart".

Auf dem deutschen Biermarkt gilt das Motto "Geiz ist geil". Weiterhin wird immer versucht den Kasten Bier für unter 10,- € zu kaufen und die Biere gleichen sich immer mehr an. Besonders schade habe ich gefunden, dass das Königs Pils aus Duisburg seine Bittereinheiten reduziert hat, um sich besonders den sauerländischen Bieren anzugleichen. Im Ruhrgebiet führte es dazu, dass viele Biertrinker auf das Pils der Stauder Brauerei umgestiegen sind. Das deutsche Bier, besonders das Pils, wird immer gewöhnlicher. Sehr bedauerlich. Aber irgendwo muss es ja hinführen, wenn kleine Brauereien entweder schließen oder von großen Brauereien geschluckt werden. Ich weiß nicht mehr, welche Brauerei zu der Radeberger Gruppe gehören. Mir ist aufgefallen, wenn man mehr Individualität haben möchte, findet man diese in Franken ganz gut. Dort ist die Dichte an kleineren Brauereien recht groß, so manch ein Lokal hat daraus seinen Nutzen gezogen, wie z. B. das Landbierparadies in Nürnberg.

Was machen die Amerikaner anders? Über Jahre wurde dort sehr erfolgreich Budweiser und Miller's verkauft. Industriebier oder verächtlich gesagt gefärbtes Wasser mit etwas Geschmack. Der amerikanische Biertrinker ist experimentierfreudig und lässt sich darauf ein, wenn mit anderen Hopfensorten gebraut wird. In den USA sind in den letzten Jahren viele kleine regionale Brauereien entstanden und der US-Biertrinker ist im Vergleich mit dem deutschen Biertrinker auch bereit für sein Bier mehr zu bezahlen. Wenn man es mit den deutschen Bierpreisen vergleicht, sind es in den Staaten im Schnitt ca. 18,- € für einen Kasten. 

Nach und nach findet bei den deutschen Braumeistern ein Umdenken statt. Franziskaner und Duckstein fallen mir da spontan ein, die Jahrgangsbiere brauen. Und wieder gibt es Brauereineugründungen. Hier versuchen junge Braumeister etwas anderes zu versuchen und dafür gibt es einen Markt.

Nun habe ich viel erzählt, aber nichts zu dem Bier, das ich heute getestet habe: Das Pale Ale (5,6 % Alkohol) der Sierra Nevada Brauerei habe ich geöffnet und es riecht schon toll. Leicht nach Zitrone. Spannend finde ich, dass das Bier im Abgang leicht bitter ist, was mich an eine Grapefruit erinnert. Ich bin begeistert. Es sieht toll aus, das Bier hat eine goldene Farbe und der Schaum ist grobporig. Definitiv werde ich das Bier demnächst wieder trinken, es ist toll.

1 Kommentar:

  1. Sehr interessant, mir wird das Bier aber wahrscheinlich zu bitter sein.

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